Vier Partien stehen heute im Achtelfinale des DFB-Pokals auf dem Programm. Im Blickpunkt steht dabei der Klassiker zwischen Bayern München und dem VfB Stuttgart (ab 20.30 Uhr/live im ZDF). Für Matthias Sammer ist es zwar nur "ein blödes Pokalspiel", auch Felix Magath findet es "schade, dass es schon jetzt zu dieser Begegnung kommt", doch den Spielern des VfB Stuttgart kommt das erste Wiedersehen mit ihrem ehemaligen Coach gerade recht.
"Wir wollen unserem alten Trainer zeigen, was wir unter unserem neuen gelernt haben", verkündet Nationalstürmer Kevin Kuranyi vor der Partie und lässt am großen Ziel der Schwaben keinen Zweifel: "Wir wollen unbedingt gewinnen." Auch Spielmacher Alexander Hleb brennt anscheinend auf Revanche: "Gegen die Bayern ist es nichts Besonderes, aber gegen Felix ist es schon interessant."
Deja-Vu-Erlebnis unter verschärften Bedingungen
Der Tabellen-Vierte empfängt den Tabellendritten, der Mann, der den VfB in drei Jahren aus den Abstiegsregionen der Bundesliga bis in die Champions League führte, trifft seine alten Schützlinge wieder, keine Frage: Die Zuschauer im Münchner Olympiastadion und am Bildschirm können sich auf ein Deja-Vu-Erlebnis unter verschärften Bedingungen freuen.
Die drei anderen Pokalpartien laufen eher nebenbei. Schalke 04, in der Bundesliga nach sechs Siegen in Folge und dem Sprung auf Platz zwei die Mannschaft der Stunde, gilt beim Zweitligisten Eintracht Frankfurt ebenso als klarer Favorit wie der SC Freiburg beim drittklassigen SC Paderborn, der aber immerhin den Hamburger SV und den MSV Duisburg aus dem Wettbewerb geworfen hat. Nur Bundesliga-Schlusslicht Hansa Rostock muss sich vor dem Auswärtsspiel beim Zweitligisten LR Ahlen ernsthafte Sorgen machen.
Magath erwartet "heißen Tanz
Felix Magath setzt gegen Stuttgart nicht nur auf das wiederentdeckte Selbstvertrauen der Bayern nach dem 3:0 gegen Hannover 96, sondern vor allem auf seine Vergangenheit. "Es ist ein Vorteil für uns, dass wir den VfB so genau kennen wie keine andere Elf. Das sollte uns helfen, ihn rauszuschmeißen." Trotzdem rechnet der Coach mit einem "heißen Tanz": "Stuttgart hat seine Minusserie rechtzeitig beendet, Selbstvertrauen getankt und ist stark genug, hier zu gewinnen." Einen ironischen Seitenhieb konnte sich Magath dennoch nicht verkneifen: "Schade, das der VfB jetzt schon dran ist. Ich hätte ihm gewünscht, dass er das Finale erreicht."
Für Hansa Rostock hingegen geht es im Pokal schon jetzt ums nackte Überleben. Zwar genießt Trainer Juri Schlünz trotz des 0:4 in Stuttgart und der vierten Niederlage in Folge noch das Vertrauen der Vereinsführung, aber wenn der Tabellenletzte am Mittwoch im Pokal beim Zweitligisten LR Ahlen und am Sonntag gegen den Hamburger SV verliert, lässt sich die Trainer-Diskussion nicht mehr vermeiden.