Zuvor war Stürmer Todor Kolew bei der Alemannia, dem Überraschningsfinalisten von 2004, der überragende Mann gewesen. Der Torschützenkönig der vergangenen Saison in Bulgarien (25 Tore für Slawia Sofia) erzielte vor 17.520 Zuschauern das 1:0 selbst (10. ) und bereitete das 2:0 von Marius Ebbers mustergültig vor (40.). Die Sechziger hatten zuletzt 1967 mit einem Halbfinal-Einzug für Furore gesorgt.
Bei der Alemannia schien die Arbeit von Seeberger bei dessen erster Station in Deutschland schon nach drei Wochen erste Früchte zu tragen: Der Bundesliga-Absteiger, der am Dienstag noch Innenverteidiger Seyi Olajengbesi vom SC Freiburg auslieh, wirkte in der Defensive zunächst kompakter und in der Offensive viel variabler als unter dem im November entlassenen Weltmeister Guido Buchwald. Der frühe Treffer spielte den Gastgebern zudem in die Karten, weil die Gäste ohne ihre verletzten Torjäger Antonio di Salvo (7 Liga-Tore) und Berkant Göktan (6) notgedrungen recht defensiv ausgerichtet waren.
Erst nach einer halben Stunde kamen die Münchner, die in der 2. Liga als Sechster fünf Plätze vor Aachen stehen, zu einigen Chancen, die sie jedoch teilweise kläglich vergaben - allen voran der als einziger Stürmer aufgebotene Kucukovic, der das Kunststück fertigbrachte, den Ball aus 2 Metern neben das Tor zu köpfen (43.). Auch nach dem Wechsel fehlte der Elf von Trainer Marco Kurz zunächst die Zielstrebigkeit.
So in der 62. Minute, als Kucukovic, der später den Ausgleich besorgte aus ähnlicher Distanz - diesmal aber bedrängt - übers Tor schoss. Keeper Michael Hofmann verhinderte mit einer glänzenden Parade gegen Kolew die frühzeitige Entscheidung (47.), dann kamen die Gäste plötzlich auf.