In den Viertelfinal-Spielen der Champions League zwischen dem deutschen Rekordmeister Bayern München (6. und 12. April) und dem FC Chelsea wird der Trainerstuhl bei den Engländern frei bleiben. Trainer Jose Mourinho wurde von der Europäischen Fußball-Union (UEFA) am Donnerstag für zwei Begegnungen der "Königsklasse" gesperrt und zu einer Strafe von 13.000 Euro verurteilt.
"Den Fußball in Misskredit gebracht"
Die "Blues" müssen nach dem Urteil der Disziplinar-Kommission der UEFA zusätzlich 48.400 Euro zahlen, weil Mourinho, dessen Co-Trainer Steve Clark und Chelseas Sicherheitsbeauftragter Les Miles "den Fußball mit falschen Aussagen in Misskredit gebracht" hatten. Clark und Miles wurden außerdem von der UEFA verwarnt.
Mourinho hatte seinen Trainer-Kollegen Frank Rijkaard beschuldigt, beim Achtelfinal-Hinspiel der Champions League am 23. Februar in Barcelona in der Halbzeitpause Kontakt mit dem Schiedsrichter Anders Frisk aufgenommen zu haben. Frisk hatte daraufhin Morddrohungen erhalten und seine Karriere deshalb beendet.
Chelsea hat nun drei Tage Zeit, um schriftlich Berufung gegen das Urteil einzulegen. Sollte der Richterspruch Bestand haben, müsste der 42 Jahre alte Mourinho sein Team gegen die Bayern von der Tribüne aus verfolgen. Zudem wäre ihm unmittelbar vor den Partien und während der Spiele jeglicher Kontakt zu seinen Profis untersagt.
Bayern-Führung lässt UEFA-Urteil unkommentiert
Die Bayern-Führung wollte die Entscheidung der UEFA nicht kommentieren. Bayern-Manager Uli Hoeneß hatte aber bereits im Vorfeld der Verhandlung geäußert, dass die Münchner eine Sperre Mourinhos bedauern würden. "Es wäre schade, wenn er sein Team in diesen Begegnungen nicht betreuen könnte. Wir wollen gegen ein Chelsea spielen, das in bester Verfassung ist, und dazu gehört eben auch, dass der Trainer auf der Bank sitzt", sagte er.
Mourinho selbst wies bereits mehrfach die Schuld von sich und hatte bis zuletzt auf einen Freispruch gehofft. "Ich rechne fest damit, dass alle gegen mich erhobenen Vorwürfe abgewiesen werden", sagte er. Sein Verhalten wolle er künftig unabhängig vom Ausgang der Verhandlung nicht ändern. "Ich war schon immer so und will meine Karriere in zwölf oder 13 Jahren genau so beenden."