Nach den Auftaktsiegen in der "Königsklasse" vor rund zwei Wochen wollen die Favoriten FC Chelsea, Arsenal London, FC Barcelona und AC Mailand mit einem weiteren Erfolgserlebnis den Weg für den Einzug in die K.o.-Phase ebnen. Einzig Titelverteidiger FC Porto steht nach dem torlosen Remis gegen ZSKA Moskau vor dem Duell bei Chelsea bereits unter Zugzwang.
Porto trifft auf Ex-Coach Mourinho
Das Duell beim aktuellen Tabellenzweiten der englischen Premier League am Mittwoch (20.45 Uhr/live bei Premiere) in der Gruppe H ist für Porto aber nicht nur von sportlicher Brisanz: Denn der derzeit schwächelnde Champions-League-Sieger der vergangenen Saison trifft an der Stamford Bridge auch auf Ex-Coach Jose Mourinho, der seine Gefühle für seine "heimliche Liebe" vor der Partie aber kalt stellen will.
"Einige der Porto-Profis sind meine Spieler, aber in den 90 Minuten kenne ich keine Freunde. Im Fußball muss man versuchen, professionell zu sein und die Gefühle zu vergessen", sagte Mourinho, der in den vergangenen zwei Jahren mit den Portugiesen den Titel in der "Königsklasse", im UEFA-Pokal und zwei Mal in der nationalen Meisterschaft gewann.
Den Gewinn der Meisterschaft feierte im Jahr 2004 auch Arsenal London. Doch auf der europäischen Bühne fiel die seit nunmehr 47 Ligaspielen in Folge ungeschlagene Mannschaft um Nationaltorhüter Jens Lehmann zuletzt regelmäßig in ein "Winterloch". In der vergangenen Saison drohte den "Gunners" nach nur einem Punkt aus den beiden Spielen in Moskau und Kiew das neuerliche Aus in der Gruppenphase.
So zeigte sich Arsenal-Coach Arsene Wenger schwer erleichtert, dass die Partie beim norwegischen Meister Rosenborg Trondheim bereits im September stattfindet: "Ich bin glücklich, dass wir nicht während des bitterkalten "Pinguin-Wetters" dort spielen müssen. Allerdings fehlt uns in der Champions League im Vergleich zur nationalen Meisterschaft immer noch das nötige Selbstbewußtsein."
"Barca" strotzt vor Selbstvertrauen
Voller Selbstvertrauen strotzt unterdessen der FC Barcelona vor dem Spiel gegen Schachtjor Donezk. Nach dem 3:1 gegen Real Mallorca und 13 Punkten aus fünf Spielen in der Primera Division spricht auf der iberischen Halbinsel mittlerweile alles von einem neuen "Dream Team". "So wie unsere Mannschaft im Moment spielt, hat sie den Namen "Dream Team" wirklich verdient", meinte Barcelonas Sportdirektor Txiki Beguiristain.
Der einstige "Barca"-Mittelfeldstar Bernd Schuster, der den ukrainischen Meister bis vergangenen Mai trainiert hatte, warnt seinen früheren Klub aber ausdrücklich vor dem "Underdog": "Barcelona muss höllisch aufpassen. Das Spiel wird kein Spaziergang, weil sich die jungen Spieler in Europa präsentieren wollen."
Auf einen heißen Tanz darf sich der AC Mailand gefasst machen: Der Titelträger von 2003 erwartet Celtic Glasgow und zeigt vor der richtungsweisenden Partie gegen die Schotten gehörigen Respekt. "Das sind elf Bestien, die niemals aufgeben", meinte Nationalspieler Gennaro Gattuso, der in der Spielzeit 1997/98 beim Celtic-Erzrivalen Glasgow Rangers unter Vertrag stand. Allerdings holte das Team von Erfolgscoach Martin O'Neill in den vergangenen sechs Gastspielen in der Champions League keinen einzigen Zähler. "Wir geben die Hoffnung aber nicht auf", meinte O'Neill.