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Stuttgarter Kampfansage nach dem Glasgow-Schock

Stuttgarter Kampfansage nach dem Glasgow-Schock
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Der Schock saß tief beim VfB Stuttgart: Trotz guter Leistung mussten die Schützlinge von Trainer Felix Magath mit leeren Händen die Heimreise vom Gastspiel bei den Glasgow Rangers antreten. Jetzt blickt Magath nach vorn.

Mit hängenden Köpfen schlichen die "jungen Wilden" vom Rasen des Ibrox-Parks, und auch Trainer Felix Magath war die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben: Fünf verhängnisvolle Minuten haben den Traum des VfB Stuttgart von einem Champions-League-Auftakt nach Maß in einen Albtraum verwandelt und den deutschen Vize-Meister in einen tiefen Schockzustand versetzt. Einzig Präsident Erwin Staudt fand nach der unnötigen 1:2 (1:0)-Niederlage beim schottischen Rekordchampion Glasgow Rangers aufmunternde Worte.

"Mannschaft hat Respekt verdient"

"Wir können uns ja jetzt nicht alle gleich erschießen. Die Mannschaft hat sich Respekt verdient. Deshalb sehe ich keinen Grund, draufzuhauen. Ich glaube auch nicht, dass die Niederlage einen Knacks gibt", erklärte Staudt spät in der Nacht beim Bankett im Radisson-Hotel, wobei eine Stimmung wie bei einer Beerdigung herrschte. Der Klubchef fordert vor den kommenden schweren Heimspielen am Samstag in der Bundesliga gegen Borussia Dortmund und in zwei Wochen in der "Königsklasse" gegen Englands Titelträger Manchester United (5:0 gegen Panathinaikos Athen) nun eine Trotzreaktion: "Jetzt gilt es, aus dem Misserfolg die notwendigen Konsequenzen abzuleiten, die das Team wachsen lassen."

Da hatten sich die Spieler bereits in die Sauna verzogen, um sich von der ersten Saisonniederlage zu erholen. Magath erzürnte sich indes über die mangelnde Konzentration bei seinen Profis. "Wenn wir diese leichten Fehler nicht abstellen, haben wir in der Champions League keine Chance. Vielleicht haben sich die Spieler zu sicher gefühlt. Man hatte bis zum 1:1 ja auch nie das Gefühl, dass wir noch ein Gegentor bekommen können. Wir hatten das Spiel im Griff, deshalb ist die Niederlage umso bitterer", erklärte der VfB-Coach und sparte entgegen seinen Gewohnheiten nicht mit Einzelkritik: "Cacau hatte wohl die falschen Stollen gewählt. Der ist immer ausgerutscht, hat keinen Ball bekommen. Und von einem Nationalspieler wie Andreas Hinkel habe ich auch schon mehr gesehen."

Ausgerechnet Nerlinger

Nach der Führung durch das erste Saisontor von Nationalstürmer Kevin Kuranyi ("Davon kann ich mir auch nichts kaufen") in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit scheiterte der VfB vor allem an seiner Unerfahrenheit. Ausgerechnet der ehemalige Bundesliga-Profi Christian Nerlinger (74.) beendete Stuttgarts Serie von sechs Saisonspielen ohne Gegentreffer. Nach einem groben Abwehrschnitzer des Portugiesen Fernando Meira leitete Nerlinger mit dem 1:1 die Wende ein. Der eingewechselte Peter Lövenkrands (79.) zerstörte mit einem abgefälschten Schuss die Hoffnungen der Schwaben auf eine gelungene Premiere in der "Königsklasse" und verwandelte den Ibrox-Park in ein Tollhaus.

Müssen gegen Manchester punkten

Von Resignation wollte Magath aber nichts wissen. "Wir haben zwar eine unglaublich große Chance vergeben, aber die Spieler haben zumindest gezeigt, dass sie mithalten können. Um das Achtelfinale nicht aus den Augen zu verlieren, müssen wir jetzt halt im nächsten Heimspiel punkten - auch wenn Manchester der haushohe Favorit ist", meinte der 50-Jährige.

Unterdessen hatten in Nerlinger und Rangers-Keeper Stefan Klos zumindest zwei Deutsche gut lachen. "Nerlinger hält Rangers am Leben", titelte die Zeitung The Scotsman. Der Ex-Nationalspieler, der sich wieder in die Anfangsformation der "Gers" zurückgekämpft hat, zeigte sich erleichtert. "Es war wichtig, dass wir dieses Spiel noch umgebogen haben. Ich bin froh, dass es bei mir wieder besser läuft. Genugtuung, gegen einen deutschen Klub getroffen zu haben, verspüre ich aber nicht", sagte der 30-Jährige und spendete zugleich Trost an den VfB: "Die Stuttgarter haben stark gespielt. Für die ist noch alles drin."

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