Der ehemalige BVB-Trainer Jürgen Klopp hat schon die eine oder andere denkwürdige Pressekonferenz abgehalten. Am Montagabend kam eine weitere hinzu. Vor dem Champions-League-Spiel des FC Liverpool am Dienstag bei Spartak Moskau (20.45 Uhr/Sky) stellte sich der 50-Jährige im Sheraton Airport Hotel in Moskau den Fragen der Journalisten.
Dabei wurde Klopps Geduld schnell auf die Probe gestellt. Die Fotografen machten während der Pressekonferenz Fotos und nervten Klopp durch das ständige Klicken der Kameras. Die Mikrofone funktionierten nicht wie sie sollten, die Dolmetscherin hatte offenbar auch nicht ihren besten Tag erwischt. Und dann waren da noch die Fragen der anwesenden Journalisten.
Ein Medienvertreter brachte den Trainer der Reds so sehr auf die Palme, dass er die Pressekonferenz nach elf Minuten vorzeitig beendete. "Mauricio Pochettino hat am Wochenende gesagt, er liebt Harry Kane - sind Sie in einen ihrer Spieler verliebt?" Klopp sah sich offenbar in einem falschen Film, schüttelt mit dem Kopf und entgegnete sichtlich genervt: "Ich bin echt beeindruckt, dass wir in einer Champions-League-Pressekonferenz über solche Dinge reden. Ich verstehe dieses Geschäft nicht mehr. Ich liebe den Klub, das schließt die Spieler ein. Und ich liebe Harry auch", sagt er.
Die Dolmetscherin hatte anschließend Schwierigkeiten, Klopps Ausführungen ins Russische zu übersetzen. Nicht zum ersten Mal während dieser skurrilen Pressekonferenz. Zuvor musste ihr der ehemalige BVB-Trainer den Namen von Quincy Promes aufschreiben - ein Spieler von Spartak Moskau. Klopp unterbrach die Übersetzerin nach ihrer Frage zum Thema Harry Kane: "Es ist unwichtig. Die Frage und meine Antwort sind unwichtig für Russland, das ist nur eine englische Sache. Pochettino liebt Kane, wen liebe ich? Das war die Frage. Zeitverschwendung." Anschließend erhob sich der Liverpool-Trainer von seinem Platz und verließ den Raum.