Manchmal muss man die Dinge selber in die Hand nehmen. Manchmal allerdings taugt aber auch der Fuß - dachte sich zumindest offenbar Roman Weidenfeller, Torwart von Borussia Dortmund. Denn der ehemalige Nationaltorhüter entschied sich in einer Szene beim spektakulären 8:4-Sieg seines Teams im Champions-League-Rückspiel gegen Legia Warschau zu einer kuriosen Variante, um den Ball aus dem eigenen Strafraum zu klären.
Beim Stand von 3:2 für die Gastgeber kombinierte sich die Elf aus der polnischen Hauptstadt in Richtung des Borussia-Kastens, Aleksandar Prijovic kam nach kolossalen Patzern von Matthias Ginter und Sebastian Rode an den Ball, schloss ab und...traf die Latte. Und bot damit Weidenfeller die Möglichkeit zu zeigen, wie beweglich er noch mit seinen stolzen 36 Jahren ist: Das Spielgerät prallte vom Querbalken zurück direkt vor die Brust von Weidenfeller. Doch den Ball einfach fangen - das machen ja bekanntlich nur Amateure. Deswegen entschied sich der BVB-Torhüter auch für eine deutlich elegantere Variante: Einen Fast-Fallzieher.
Als hätte er es einstudiert, ließ sich Weidenfeller gekonnt nach hinten kippen und beförderte das Leder per Direktabnahme in Richtung Dortmunder Nachthimmel. So richtig weit kam er mit seinem "Befreiungsschlag" dann allerdings doch nicht: Noch im eigenen Sechzehner drohte der Ball bereits wieder auf den Rasen aufzutitschen, ehe Marc Batra dann im Kopfballduell ganz klassisch die Situation schlussendlich bereinigte. Auch wenn Weidenfellers Einlage vielleicht nicht besonders effektiv war, so sorgte sie zumindest außerhalb des Feldes für gute Laune: In den sozialen Netzwerken amüsierten sich dutzende User über die skurrilen Methode des Roman Weidenfellers.
Dass Weidenfeller es überhaupt in die BVB-Startelf geschafft hatte, war der Verletzung von Stammtorwart Roman Bürki geschuldet. Der Schweizer erlitt im Spiel gegen den FC Bayern einen Mittelhandbruch und fällt für acht Wochen aus.