Elf Monster hatte sich André Schubert für den Champions-League-Abend in Parkhead gewünscht. Elf Monster im schwarz-grünen Dress, die gegen Celtic Glasgow und 60 000 frenetische Fans die Nerven behalten würden. Am Ende eines stimmungsvollen, umkämpften Fußballabends hatte Schubert alles richtig gemacht. Auch dank seines Motivationsmonsters: André Hahn bereitete beim 2:0 (0:0) die Führung durch Lars Stindl vor und erzielte den zweiten Treffer per Sololauf. Am Ende war der Celtic Roar verstummt, es feierte nur die Gladbacher Fankurve.
Ohne vier Startelf-Spieler präsentierte sich die Borussia in einer 4-2-3-1-Formation vom Start weg schlicht hervorragend. Jonas Hofmann im linken Mittelfeld fügte sich gut in die Offensive ein. Jannik Vestergaard vertrat Andreas Christensen in der Innenverteidigung der Viererkette ohne Fehl und Tadel. Tobias Strobl machte für Mamoud Dahoud im defensiven Mittelfeld einen stabilen Eindruck, als wäre er gar nicht vier Wochen wegen eines Muskelfaserrisses aus dem Rennen gewesen.
Die spielerisch limitierten Gastgeber hatten gegen früh angreifende Gladbacher alle Mühe, ihre Angriffsasse Moussa Dembelé und Scott Sinclair überhaupt einzusetzen. Das sah es vor dem Gestänge von Celtic-Torsteher Craig Gordon schon deutlich belebter aus. Der schottische Nationalkeeper musste gleich viermal retten.
Die dickste Möglichkeit hatte Ibrahima Traoré. Dessen Linksschuss von der Strafraumgrenze kratzte Gordon mit den Fingerspitzen so gerade noch vor dem Einschlag zur Seite (17. Min.).
Hahn erfreulich präsent
Auch Motivationsmonster André Hahn war gegen den behäbig wirkenden Ivorer Kolo Touré erfreulich präsent, hatte gleich drei Chancen auf dem Schuh. Die beste faustete Gordon im Reflex ins Toraus (31. Min.). Und Celtic? Die Fans gaben alles, sorgten für eine gehörige Phonstärke. Doch die Hoops auf dem Rasen kamen mit den laufstarken, pass-schnellen Gladbachern nicht klar. Das 0:0 zur Halbzeit wirkte für den schottischen Meister schmeichelhaft. Sinclairs Schuss aus der halblinken Position frei vor Torwart Yann Sommer in die zweite Etage war die einzige Führungsmöglichkeit des Favoriten (44. Min.).
Der Treffer nach der Pause war ein Kraftakt. André Hahn erkämpfte die Kugel gegen den sorglosen Kolo Touré im Liegen, Kapitän Lars Stindl zog aus spitzen Schusswinkel flach ab. Die Kugel sauste dem überraschten Craig Gordon durch die Beine: 1:0 für die Gladbacher! Und dies klar verdient. Celtic-Trainer Brandon Rodgers wechselte dreimal binnen neun Minuten, brachte Angreifer Leigh Griffiths. Abwehrturm Vestergaard hatte allerdings die Viererkette bestens im Griff, beide Sechser, Tobias Strobl und Christoph Kramer, räumten den Rest humorlos auf.
Der Sprung auf Gruppenplatz drei punktgleich mit Manchester City, war 13 Minuten vor dem Spielende gesichert. Lars Stindl schickte André Hahn auf die Reise. Der ehemalige Augsburger setzte sich im Solo gegen Touré und den Dänen Sviatchenko durch, setzte die Kugel mit der Pike in den linken Winkel.