Ermitteln die Klubs der Fußball-Regionalligen in dieser Saison noch die jeweiligen Meister? In der Nordost-Staffel gibt es nun offenbar einen Vorstoß - und der sieht eine Lösung vor, von der die 17 verbliebenen Klubs (Rot-Weiß Erfurt zog sich wegen der Insolvenz vom Spielbetrieb zurück) profitieren können.
So überlegt der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR), sämtliche Partien der Liga live zu übertragen. So bliebe den Vereinen die Möglichkeit, über einen Livestream auf den jeweiligen Internetseiten Einnahmen zu generieren. Die Vertreter zweier Top-Klubs - und somit mögliche Gegner des möglichen West-Meisters der Regionalliga - bewerten diese Idee positiv.
MDR bestätigt Übertragungs-Idee
Raiko Richter, Sportchef des Senders, bestätigte gegenüber Bild, dass es derartige Überlegungen gibt: „Es ist richtig, dass wir diese Variante prüfen. Wir sehen uns in der Verantwortung für den Sport im Osten und glauben, dass über die Livestreams zumindest etwas die entgangenen Zuschauereinnahmen durch die Geisterspiele zu kompensieren sind, falls die Fans einen kleinen Betrag für ihren Verein spenden, um dessen Spiele doch noch live sehen zu können.“
Denn auch in der Regionalliga Nordost würden Klubs darunter leiden, dass die Partien im Falle einer Fortsetzung ohne Publikum ausgetragen würden. Mit der Übertragung der Spiele könnte zumindest ein Teil des dann drohenden finanziellen Verlustes ausgeglichen werden. Denn dass das Szenario „Geisterspiele“ ein wirtschaftlich nur bedingt zu verkraften wäre, zeigt auch die Aussage von Marcus Uhlig. Der Vorstand von Rot-Weiss Essen sagte gegenüber dieser Redaktion: „Geisterspiele kommen für uns definitiv nicht in Betracht!“
Nordost-Klubs Lok Leipzig und Cottbus begrüßen MDR-Pläne
In der Nordost-Staffel scheint eine (Teil-)Lösung in Sicht. Thomas Löwe, Präsident des Tabellenzweiten Lok Leipzig, sagte zu Bild: „Wir begrüßen alles, was dazu führt, damit die Saison auf dem Rasen beendet werden kann – also auch die Initiative des MDR. Denn das ist nicht selbstverständlich. Dieses Entgegenkommen unterstützen wir gern.“
Und Matthias Auth, Präsident des Dritten Energie Cottbus, betonte gegenüber der Boulevard-Zeitung: „Mehr als ein Gedanke ist es im Moment nicht. Grundsätzlich begrüßen wir diese Möglichkeit. Es wird eine Arbeitsgruppe geben. Cottbus beteiligt sich gern. Die Grundidee ist gut.“