0:2 beim VfL Osnabrück, dem bis dato Tabellenletzten der 3. Liga, und ein 2:2 daheim gegen den VfB Stuttgart II. Gegen die Mannschaft, die aktuell den ersten Nicht-Abstiegsplatz in der 3. Liga belegt.
Nein - Rot-Weiss Essen kann mit den vergangenen zwei Spielen, hier sprechen wir von den Ergebnissen, nicht zufrieden sein. Das ist Neu-Trainer Uwe Koschinat nach dem 2:2 gegen die Reserve des Champions-League-Teilnehmers aus dem Schwabenland auch nicht gewesen.
Der 53-Jährige versuchte das Ergebnis aber in Licht und Schatten einzuordnen.
Auf der Pressekonferenz sprach Koschinat über...
.. die Hiobsbotschaften von Jakob Golz, Thomas Eisfeld und Torben Müsel vor dem Spiel: "Ich will aus meinem Herzen keine Mördergrube machen. Ich habe das auch im Anschluss an das Spiel zu meiner Mannschaft gesagt, dass ich mit einem gewissen Respekt und auch mit einer gewissen Angst in das Spiel gegangen bin. Wenn du am Spieltag am Morgen drei Anrufe von Spielern bekommst, die dir mitteilen, dass sie nicht spielen können, ist das nie ein gutes Zeichen. Zumal die Jungs zu einer sehr wichtigen Achse gehören. Das hinterlässt in unserer Situation natürlich ein unruhiges Gefühl.
... das Ziel vor dem Spiel: "Auf der einen Seite wollten wir den Rückstand zu Stuttgart egalisieren und das letzte Heimspiel des Jahres gewinnen. Auf der anderen Seite wissen wir natürlich auch, dass wir in solch einer Besetzung noch nie gespielt haben. Gerade auf der zentralen Achse sind uns Spieler ausgefallen, die dem Spiel normalerweise Ruhe verleihen. Deshalb muss ich der Mannschaft großen Respekt für das Spiel zollen."
... die 90 Minuten: "Wir hatten einen sehr guten Start und haben sehr autoritär gespielt. Wir haben unheimlich viele Aktionen nach vorne nach Ballgewinnen gehabt und das Spiel extrem beschleunigt. Die Konsequenz war, dass wir große Torchancen hatten, um in Führung zu gehen. Das 1:0 war dann irgendwo folgerichtig, auch wenn das mehr erzwungen als schön herausgespielt war. Der VfB hat uns das dann aber nicht mehr so leicht gemacht. Die Stuttgarter Aktionen waren nicht einfach zu verteidigen, aber das haben wir gut hinbekommen. Dann haben wir in der zweiten Halbzeit vor dem 1:1 die große Chance durch Joseph Boyamba und hätten die Menschen wahrscheinlich wieder komplett hinter uns. Aber so fällt das 1:1 im Gegenzug. Das war schwer zu verkraften.
Mit ein paar intelligenten Entscheidungen in der Winterpause ist es mir dann auch nicht bange. Auf der anderen Seite fühlt es sich sehr, sehr schlecht an, auf diesem Tabellenplatz zu überwintern und solch ein Spiel nicht nach Hause zu fahren.
Uwe Koschinat
Dann kommt mit Gianluca Swajkowski ein NLZ-Spieler und fasste sich ein Herz. Ich muss ehrlich sagen, dass er mir bisher gar nicht so in den hohen Positionen im Mittelfeld aufgefallen war, aber er hat ein richtig gutes Spiel gemacht. Nicht nur wegen des Tores. Er hatte viele gute Aktionen, viel Ruhe am Ball. Das musst du mit 19 Jahren bei deinem Profidebüt erst einmal so auf den Platz bringen. Das hat er in dieser hektischen Phase sehr, sehr gut gemacht und sich mit dem Tor belohnt."
... die Schlussphase: "Wir hätten nach dem 2:1 alles tun müssen, um den Sieg nach Hause zu bringen. Aber wir haben das leider nicht geschafft. Wir haben mit unserem schnellsten Spieler Ramien Safi gekontert und als er dann einmal durch war, muss er eigentlich das Tor machen. Schade. So fühlt es sich natürlich an wie zwei verlorene Punkte. Ich glaube, da kann es keine zwei Meinungen geben. Heimspiel und ein direkter Konkurrent als Gegner und wir haben nicht gewonnen - das fühlt sich nicht gut an."
... sein Fazit: "Auf der anderen Seite haben einige Spieler in dieser Begegnung den Kopf aus dem Wasser gesteckt und gezeigt, dass sie innerhalb kürzester Zeit mit dieser Verantwortung und diesem Druck umgehen können. Das haben Spieler wie Jimmy Kaparos oder Tom Moustier sehr gut gemacht.
Ich weiß noch nicht, ob ich zu traurig sein soll, weil auf der Basis der Leistung war das ein Schritt nach vorne. Ich bin mir sicher, dass wenn unsere Leistungsträger zurückkehren und die Jüngeren so sehr Anschluss halten, dann haben wir eine richtig gute Truppe. Mit ein paar intelligenten Entscheidungen in der Winterpause ist es mir dann auch nicht bange. Auf der anderen Seite fühlt es sich sehr, sehr schlecht an, auf diesem Tabellenplatz zu überwintern und solch ein Spiel nicht nach Hause zu fahren. Deshalb muss ich erst eine Nacht drüber schlafen, um zu wissen, ob das jetzt ein echter Schritt nach vorne war oder haben wir etwas Entscheidendes hintern heraus einfach liegen gelassen. Trotzdem: Mit der Leistung der Mannschaft bin ich insgesamt sehr einverstanden."