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Kommentar: Wettskandal
Zentrum der Schiebung in Ostwestfalen

Kommentar: Wettskandal
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Eine Woche, nachdem sich halb Fußball-Deutschland gefragt hat, wo eigentlich dieses Verl liegt, sind im Zuge des Wettskandals neue Landmarken gesetzt worden.

Auch in Gütersloh und Lippstadt wurden wohl Spiele manipuliert, das Zentrum der Schiebung scheinet in Ostwestfalen beheimatet zu sein.

Auf der einen Seite ist man ja schon froh, dass bisher die Bundesliga nicht ins miese Spiel von erkauften Niederlagen verstrickt sein soll. Denn natürlich sind Kicker, die vom Fußball nicht oder mehr schlecht als recht leben können, viel empfänglicher für ein paar hundert Euro Schmiergeld.

Was uns RevierSportler aber besonders entsetzt: Die letzte Saison der Oberliga Westfalen vor der Einführung der NRW-Liga ist offenbar nicht mit rechten Dingen zu Ende gegangen. Hohe Wetteinsätze auf die Partie des SV Lippstadt gegen VfL Bochum II (0:7) und des FC Gütersloh gegen Westfalia Herne (1:1) haben die Ermittler der Staatsanwaltschaft Bochum auf den Plan gerufen. Ein Kicker des früheren Zweitligisten FCG betreibt in Bielefeld ein Wettbüro. Kein Wunder, dass dort die Fäden zusammenlaufen.

Die Konsequenz ist, dass fortan sämtliche Spiele mindestens ab Liga zwei abwärts vom Hauch des Betrugs umweht werden. Jedes Ergebnis wird argwöhnisch daraufhin überprüft werden, ob es rein sportlich oder doch vielleicht aufgrund von Absprachen zustande gekommen ist. Verliert der Spitzenklub plötzlich völlig unerwartet gegen den Abstiegskandidaten, dann muss doch sicher die Wettmafia ihre schmutzigen Finger im Spiel gehabt haben.

Ganz ehrlich, unter diesen Voraussetzungen macht der Fußball keinen Spaß mehr. Egal, wie viele Spiele in Zukunft noch verpfuscht werden - hinter jedem Resultat steht ein übler Anfangsverdacht.

Dabei ist sicher: Der Markt, in dem auf Sport gewettet wird, ist nicht zu kontrollieren. In Asien herrschen andere Gesetze als im braven Deutschland, wo ein Staatsvertrag die Regeln bestimmt. Der Aufstieg und Fall und Wiederaufstieg des Ante S. zeigt, dass Läuterung woanders zu Hause ist. Der Pate aus Berlin ist nach der Entlassung aus der Haft gleich ins „Café King“ marschiert und hat an seinen alten Strippen gezogen. Wer angesichts der Millionen, die mit genügend Tagesfreizeit und guten Kontakten in die Unterwelt zu verdienen sind, an ein Ende des Manipulationssumpfes glaubt, macht sich schlichtweg etwas vor.

Es ist wichtig alles aufzudecken, doch eins ist gewiss. Der nächste Skandal folgt bestimmt.

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