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Dieter Thoma über das Comeback von Martin Schmitt
"Ein Schmitt-Fieber fast wie früher"

Skispringen: Dieter Thoma über das Comeback von Martin Schmitt
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In Innsbruck sprang Martin Schmitt aufs Podium, in der Gesamtwertung der Vierschanzentournee hat er ebenfalls einen Spitzenplatz im Visier. Für Deutschlands Skisprung-Idol Dieter Thoma ist es das "Comeback des Jahres", aber auch ein Verdienst des neuen Trainers Werner Schuster, wie er im Interview mit dem Sport-Informations-Dienst (sid) verriet.

Dieter Thoma, was haben Sie empfunden, als Martin Schmitt nach so langer Zeit wieder auf dem Tournee-Podest stand?

Es ist wie ein Traum. Man hat es sich immer gewünscht, aber nie vorstellen können, dass es wirklich passiert. Als er da oben stand, ist es mir kalt den Rücken runtergelaufen. Martin Schmitt ist aus eigener Kraft wieder in der Lage, ein Weltcup-Springen zu gewinnen.

Dabei hatten ihn ja viele nach all den Jahren ohne große Erfolge schon abgeschrieben ...

Martin ist immer auf dem Boden geblieben, egal, ob im Sieg oder in der Niederlage. Er hat bei seinen Pleiten sogar noch an Größe dazugewonnen, weil er immer fair geblieben ist und nie aufgegeben hat. Jetzt freuen sich alle für ihn, sogar die Österreicher. Dieser dritte Platz wurde gefeiert, als wäre er Olympiasieger geworden. Das ist das Comeback des Jahres.

Was bedeutet Schmitts Rückkehr in die Weltspitze für das deutsche Skispringen?

Es tut dem deutschen Skispringen unglaublich gut. Und es bedeutet extrem viel für den Sport und die Wirtschaft. Auf Seiten des internationalen Skiverbandes ist man froh, dass Deutschland wieder eine gute Rolle im Skispringen spielt. Schließlich kommen viele Sponsoren von hier. Dass es ausgerechnet Martin Schmitt ist, der vorn mitspringt, macht die ganze Sache noch eine Nummer größer. Man sieht das auch an den Einschaltquoten im Fernsehen.

Was trauen Sie Martin Schmitt im Verlauf des Winters noch zu?

Es kann alles passieren. Er hat wieder das Können, jederzeit aufs Podest zu springen und den langersehnten Sieg zu feiern. Aber natürlich wird auch mal wieder ein schlechterer Sprung rausrutschen und er landet auf Platz acht. Wichtig ist jetzt, dass Martin Selbstvertrauen und Kraft für die WM gewinnt. Andere wie Ammann verlieren momentan viel Kraft, aber bei Martin geht es stetig aufwärts.

Welche Rolle spielt der neue Bundestrainer Werner Schuster beim Höhenflug von Schmitt und dem deutschen Team?

Eine sehr, sehr wichtige. Er ist eine Vertrauensperson, hat neue Impulse gesetzt. Es ist schwer, einen 30-Jährigen wie Martin Schmitt im Training noch zu überraschen, aber er hat es geschafft. Die ganze Mannschaft ist wieder stark. Und alles ist anders als vor einem Jahr. Damals war die Stimmung schlecht, jetzt herrscht Euphorie. Ein Schmitt-Fieber fast wie früher.

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