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Sechs Jahre nach letztem deutschen Sieg
Schmitt: Angriff am deutschen Berg

Vier-Schanzen-Tournee: Geheimfavorit Martin Schmitt
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Martin Schmitt fühlt sich in seiner Rolle als Geheimfavorit pudelwohl, sein neuer Bundestrainer Werner Schuster geht mit einer Jobgarantie in die 57. Vierschanzentournee. "Ich genieße die Situation. Ich war seit Jahren nicht so gut in Form und bin mit so viel Selbstbewusstsein zur Tournee gefahren", sagt der 30-Jährige Schmitt vor dem Auftaktspringen am Montag (16.30 Uhr/live im ZDF) am "deutschen Berg" in Oberstdorf: "Die Favoriten sind Simon Ammann und Gregor Schlierenzauer. Aber ich habe gute Erinnerungen an Oberstdorf."

Von 1998 bis 2000 konnte er hier dreimal in Serie gewinnen, am 29. Dezember 2002 glückte Sven Hannawald der bis dato letzte deutsche Sieg bei der Tournee am Schattenberg. Deshalb glaubt auch Verbandschef Alfons Hörmann an einen neuen Höhenflug des seit fast sieben Jahren sieglosen Schmitt, der zuletzt fünfmal in Serie in den Top Ten gelandet war. "Das Podest ist allemal drin, für einen Sieg muss alles passen. Wenn er bei der Tournee Podestplatzierungen macht und in der Gesamtwertung unter den Top Fünf landet, wäre das ein traumhaftes Ergebnis", sagte Hörmann dem sid.

Halten seine Nerven? Martin Schmitt gilt bereits wieder als Geheimfavorit. (Foto: firo)

Schmitt selbst sagt, dass Chefcoach Schuster "den größten Anteil" an seinem nicht mehr erwarteten Aufschwung hat. Der Deutsche Skiverband (DSV) ist ebenfalls hochzufrieden mit der Arbeit des Österreichers und baut unabhängig von den Ergebnissen beim Skisprung-Grand-Slam auf den 39-Jährigen. "Werner Schuster hat die natürliche Führungsautorität, er ist unzweifelhaft der Chef. Das ist die Idealkonstellation, deshalb bekommt er alle Zeit und unser volles Vertrauen für die nächsten Jahre", erklärte Hörmann. Schuster besitzt einen Vertrag bis 2011. Es sei kein Kurz- sondern eine Langfristprojekt, das deutsche Skispringen wieder nach vorn zu führen: "Die Hannawalds fallen schließlich nicht vom Himmel."

Hannawald hatte im Winter 2001/2002 bei seinem historischen Grand-Slam-Sieg als letzter Deutscher die Tournee-Gesamtwertung gewonnen und hält Martin Schmitt für einen Sieganwärter bei der diesjährigen Tour ("Martin kann bei der Tournee gewinnen"). Schuster fordert jedoch die Öffentlichkeit auf, Geduld mit dem Vorflieger zu haben. "Die Hoffnung spielt mit, dass ausgerechnet Martin Schmitt wieder ganz vorn mitspringt. Die Hoffnung darf auch da sein, aber wir müssen die Kirche im Dorf lassen", sagte Schuster. Die Dominatoren kämen nicht aus Deutschland, aber Martin Schmitt sei inwzischen in Einzelsprüngen auf Augenhöhe mit Gesamtweltcup-Spitzenreiter Ammann (Schweiz) und Skiflug-Weltmeister Schlierenzauer (Österreich): "Ammann kann sich wie kein Zweiter auf den Punkt konzentrieren und Schlierenzauer ist der kompletteste Skispringer. Aber wir sollten uns nicht ergeben. Niemand ist unschlagbar."

Auch der letztjährige Tourneddritte Michael Neumayer und Michael Uhrmann hätten das Zeug dazu, in der Spitze mitzuspringen. Schmitt hat bei einem ruhigen Weihnachtsurlaub mit der Familie Kraft für den Tournee-Stress gesammelt. In Winterwunderland Oberstdorf erwarten ihn bei eisiger Kälte und blauem Himmel traumhafte Bedingungen und eine neue Euphorie unter den 30.000 erwarteten Fans. "Seit Martin Schmitt wieder erfolgreich ist, hat die Kartennachfrage deutlich angezogen", sagt Stefan Huber, Generalsekretär beim Auftaktspringen in Oberstdorf: "Ein deutscher Erfolg wäre das I-Tüpfelchen, das könnte einen neuen Boom auslösen."

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