Denn auf der einen Seite des Netzes lag grüner Rasen, auf der anderen rote Asche. `Schlacht der Beläge´ nannten die Veranstalter den außergewöhnlichen Einfall, doch am Ende spielten Federer und Nadal und der Spanier gewann das wohl verrückteste Tennisspiel aller Zeiten vor 6800 Zuschauern mit 7:5, 4:6, 7:6 (12:10).
Es war eine Prestigeangelegenheit, wie am 20. September 1973 die legendäre `Battle of the Sexes´, als Billie Jean King den schon etwas ergrauten Bobby Riggs vor 30.000 Zuschauern in Houston mit 3: 0 Sätzen vom Platz fegte. Diesmal waren nur 5000 Zuschauer dabei, doch der Anlass war nicht minder spektakulär. Schließlich traten die zwei Hauptakteure jeweils zur Hälfte auf einem ungeliebten Belag an. Oder umgekehrt: Federer durfte jeweils zur Hälfte auf seinem Lieblingsbelag Rasen spielen.
48 Matches hintereinander hat er auf dem seltenen Untergrund gewonnen, dabei viermal in Serie Wimbledon. Nadal wiederum ist seit 72 Spielen unbesiegt auf der roten Asche - er gewann die French Open 2006 und 2005. Keiner der beiden hat den anderen auf dessem jeweiligen bevorzugtem Untergrund je besiegt. Nun also zumindest ansatzweise eine Entscheidung, wer der Bessere ist, wenn die Verhältnisse in einem Spiel für Beide in etwa identisch sind.
Der von der Insel stammende Nadal nutzte schließlich seinen vierten Matchball im Tiebreak des dritten Satzes. Der Schweizer Gast vergab zwei Möglichkeiten, dass Spiel zu entscheiden. Nach jedem zweiten Spiel wechselten die Kontrahenten nicht nur die Seiten, sondern auch ihre Schuhe. Auf reinen Rasenplätzen ist Federer seit 48 Spielen ungeschlagen, Nadal ist auf seinem geliebten roten Boden sogar seit 72 Matches ohne Niederlage.