Für die Ungarn ist der Einzug in dieses Platzierungsspiel ein Erfolg. Die erfahrene Mannschaft um Superstar Laszlo Nagy vom FC Barcelona musste in der Hauptrunde nur den großen Favoriten Kroatien und Frankreich den Vortritt lassen.
Beim Noch-Weltmeister überwiegt derweil der Frust nach dem knapp verpassten Semifinale. "Das Spiel ist total unwichtig. Das hat keinen wirklich großen sportlichen Wert", erklärte dazu Horst Bredemeier, Vizepräsident des Deutschen Handballbundes (DHB) und Delegationsleiter in Kroatien. Heiner Brand verspricht derweil vollen Einsatz: "Die Mannschaft wird genauso wie in jedes andere Spiel gehen. Das sind wir uns und dem Handball schuldig. Wir sind uns der Verantwortung bewusst. Ich kann aber nicht versprechen, dass wir auch gewinnen". Personell setzt Brand dabei zum einen in der Startaufstellung auf Carsten Lichtlein als Torhüter, zum anderen verzichtet er auf den angeschlagenen Pascal Hens, für den das Turnier wegen einer Oberschenkelverhärtung beendet ist. "Da will ich nichts riskieren", sagte Hens. Für den Hamburger wurde der 23-jährige Sven-Sören Christophersen von der HSG Wetzlar nachnominert, der seit Turnierbeginn in Kroatien dabei war, zuvor aber keine Berücksichtigung im 16er-Kader gefunden hatte.
Die Magyaren können ihrerseits auf Torhüter Nandor Fazekas vom Bundesligisten VfL Gummersbach zählen, der 41 Prozent der abgefeuerten Bälle auf seinen Kasten abwehrte. Der Großteil der Mannschaft wird aus Spielern des Europacupsiegers der Pokalsieger MTK Veszprem gebildet.