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DHB-Damen zum EM-Start mit neuer Bescheidenheit
"Ich lasse diesmal die Finger von Hochrechnungen"

DHB: Damen zum EM-Start mit neuer Bescheidenheit
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Träumen verboten: Für die heute beginnende Europameisterschaft haben die deutschen Handballerinnen das Wort Medaille aus ihrem Wortschatz verbannt. Knapp vier Monate nach dem desolaten elften Platz bei den Olympischen Spielen in Peking, als die große Euphorie in bitteren Tränen endete, ist diesmal nur der Blick bis zum jeweils nächsten Spiel erlaubt.

Auch Bundestrainer Armin Emrich gibt erst gar keine Zielvorgaben raus. "Ich lasse diesmal die Finger von Hochrechnungen, das hat letztes Mal in die falsche Richtung geführt", sagt Emrich. Zumindest auf dem Papier ist die Chance auf das Halbfinale aber riesengroß.

Gegen Gastgeber Mazedonien zum Auftakt heute (20.15 Uhr) sowie die weiteren Gruppengegner Serbien (4. Dezember/18.15) und zwei Tage später Kroatien (18.15/alle Spiele live im DSF) ist die Auswahl des Deutschen Handball-Bundes (DHB) favorisiert, sodass der Sprung unter die ersten drei und damit in die Hauptrunde praktisch Pflicht ist. Auch dort hätte man es mit der wesentlich leichteren von zwei Gruppen zu tun und könnte als eines von zwei Teams die Vorschlussrunde erreichen. Doch wie weit der Weg zu Edelmetall ist, haben die Deutschen in Peking zu spüren bekommen, als es nach Platz vier bei der EM 2006 und WM-Bronze 2007 erstmals unter Emrich einen Rückschlag gab. So warnt der Coach schon mal vor dem ersten Auftritt vor bis zu 8000 Zuschauern gegen den Gastgeber. "Da müssen wir uns warm anziehen. Es ist bekannt, dass Skopje ein fanatisches Publikum hat", sagt Emrich.

Nicht nur deshalb setzt er bei der EM auf bewährte Kräfte, zwölf von 14 Spielerinnen aus dem Peking-Kader sind in Mazedonien dabei. In der wechselvollen Vorbereitung bewiesen DHB-Rekordtorschützin Grit Jurack sowie die wieder besser in Form kommende frühere Welthandballerin Nadine Krause, wie wichtig sie als Torschützinnen und Führungsspielerinnen sind. Doch gerade die beiden Dänemark-Legionärinnen sind seit Olympia ununterbrochen im Einsatz. So wird bei der achten Frauen-EM auch "die Fitness entscheidend sein", meint Armin Emrich und fügt schnell hinzu: "Aber wir diskutieren das ganz bewusst nicht, denn sonst beginnt das Gejammer." Immerhin wurde die EM von elf auf 13 Tage verlängert, sodass es schon zwischen den Gruppenspielen jeweils einen Ruhetag gibt.

Am Ende wird der neue Europameister mit dem Finale am 14. Dezember mal eben acht Spiele in nicht einmal zwei Wochen hinter sich haben. Als Favorit gilt trotz des Fehlens von Welthandballerin Gro Hammerseng Titelverteidiger und Olympiasieger Norwegen. Danach sieht Emrich "eine ganze Reihe von Teams wie Dänemark, Ungarn oder Schweden". Die deutsche Mannschaft hat bei Europameisterschaften erst einmal Edelmetall gewonnen. 1994 gab es im eigenen Land bei der EM-Premiere Silber.

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