Zuletzt war dem FC Barcelona 2000 die erfolgreiche Titelverteidigung in der Königsklasse gelungen. In einem hitzigen und harten Duell vor 6000 frenetischen Zuschauern in der Quichote-Arena war der überragende Nikola Karabatic mit neun Toren bester Werfer für die Kieler im Duell mit der teuersten Mannschaft der Welt. Dem THW, der mit 6,5 Millionen Euro etwa den halben Etat der Spanier aufbringen kann, winken bei der erfolgreichen Titelverteidigung rund 600.000 Euro Preisgeld und zum zweiten Mal nach 2007 das Triple aus Pokal, Champions League und Meisterschaft, in der den Kielern der Titelgewinn kaum mehr zu nehmen ist.
Im 54. Pflichtspiel der Saison spielte die Mannschaft von Trainer Noka Serdarusic von Beginn an hochkonzentriert. Mit der 3:1-Führung nach drei Minuten erwischten die Kieler einen Blitzstart, mussten allerdings auch eine erste Schrecksekunde überstehen: Weltmeister Dominik Klein ging nach einem Schlag von Didier Dinart zu Boden und musste mit blutendem Gesicht das Feld verlassen. Ohnehin lieferten sich die Teams einen Kampf auf Biegen und Brechen, viele Unterbrechungen prägten die Partie. Doch mit schnellem Spiel und einem klugen Regisseur Stefan Lövgren kontrollierten die Kieler Gegner und Spiel weitgehend. Zudem wirkten die "Zebras" entschlossener als das Starensemble von Real. Allerdings scheiterten die THW-Asse im gesamten Spiel immer wieder am früheren Welthandballer Arpad Sterbik im Tor der Spanier und verpassten so eine höhere Führung.
Erst als Nikola Karabatic nach einem Zusammenprall vorübergehend vom Platz musste (37.), schien der Faden beim THW etwas gerissen. In dieser Phase hielt vor allem der zuvor schwache Torhüter Thierry Omeyer seine Mannschaft mit glanzenden Paraden im Spiel. Auf der Gegenseite war aber auch Sterbik weiter nur schwer zu überwinden. Mit der Rückkehr von Karabatic kehrte bei den Kielern die Überlegenheit zurück, Omeyer wurde immer stärker und vier Minuten vor dem Ende betrug der Vorsprung erstmals drei Tore.