Nachdem die deutschen Klubs mit dem Champions League-Sieger THW Kiel an der Spitze im vergangenen Jahr gleich alle drei europäischen Trophäen abgeräumt hatten, stehen diesmal vier Länder-Duelle auf dem Programm.
Der Knaller steigt in Kiel, wo der THW Rekordgewinner FC Barcelona zum Halbfinal-Hinspiel in der Champions League bittet (Sonntag, 17.00 Uhr). Auch die Partie von Vizemeister HSV Hamburg bei Ciudad Real (Sonntag, 17.15) muss da hinten anstehen. Zudem greifen die Rhein-Neckar Löwen im Pokalsieger-Wettbewerb gegen BM Valladolid (heute, 19.00) und die HSG Nordhorn im EHF-Pokal gegen CAI Aragon (heute, 18.30) in das Duell ein. Der Gastauftritt des sechsmaligen Champions-League-Siegers Barcelona (davon fünfmal in Folge) an der Ostsee war in 25 Minuten ausverkauft. Selbst den 37 Jahre alten THW-Kapitän Stefan Lövgren lässt das Duell nicht kalt. "Barcelona ist ein Mythos, eine Legende", sagt der Schwede. Dreimal standen sich die Teams in der Königsklasse schon gegenüber - dreimal setzten sich die Spanier durch.
Vor allem das Finale 2000 haben sie in Kiel nie vergessen. Nach einem 28:25 in eigener Halle gab es ein 24:29 in Spanien, haarsträubende Schiedsrichterentscheidungen inklusive. Lövgren nennt das "einen der bittersten Momente" für mich, der Klub konnte das Trauma erst im vergangenen Jahr mit dem ersten Titelgewinn zumindest ein bisschen vergessen. Dass "Barca" nicht unschlagbar ist, zeigte die SG Flensburg-Handewitt im vergangenen Jahr, als sie die Katalanen auf dem Weg ins Finale in der Runde der letzten Acht ausschalteten. Und auch wenn der letzte Triumph der Spanier aus dem Jahr 2005 datiert, der alte Glanz flößt noch immer Respekt ein. "Der FC Barcelona hat ein Jahrzehnt die dominierende Rolle im europäischen Handball gespielt. Nachdem sie in den vergangenen Jahren einige Spieler ausgetauscht und den Umbruch vollzogen haben, sind sie wieder richtig gut dabei", sagt THW-Manager Uwe Schwenker. Letztlich werde die Tagesform ausschlaggebend sein.
Aktuell stärkstes Team in Spanien ist das Starensemble von HSV-Gegner Ciudad Real. Weltmeister Pascal Hens glaubt dennoch an eine Chance: "Keine Mannschaft ist unschlagbar - auch nicht im Finale der Champions League."