Beste Werfer bei der Auswahl des Deutschen Handball-Bundes (DHB) waren Holger Glandorf und Pascal Hens mit jeweils sieben Toren. Zudem hielt Torhüter Johannes Bitter in der hektischen Schlussphase den 36. Sieg im 91. Vergleich mit den Schweden fest.
Im Gegensatz zur Niederlage im hart umkämpften Top-Duell mit Titelverteidiger Frankreich kam der deutsche Angriff vor 2915 Zuschauern in Trondheim zunächst besser ins Spiel. Glandorf und Hens warfen aus dem Rückraum leichte Tore, am Kreis wurde Andrej Klimovets gut eingesetzt. Die Folge war eine 9:7-Führung in der 13. Minute. In der Abwehr hatte die DHB-Auswahl mit dem variablen Spiel der jungen schwedischen Mannschaft, die an alte Glanzeiten beim Weltmeister von 1999 anknüpfen will, allerdings einige Probleme. Oliver Roggisch und Co. ließen in einigen Situationen die notwendige Aggressivität vermissen, um den guten schwedischen Rückraum mit dem Kieler Kim Andersson und Martin Boquist in den Griff zu bekommen.
Bundestrainer Heiner Brand, der auf der Spielmacherposition zunächst Routinier Markus Baur im Gegensatz zu Michael Kraus den Vorzug gab, forderte während einer Auszeit lautstark und eindringlich "mehr Bewegung" von der Deckung. Aber auch der Angriff leistete sich ab Mitte der ersten Halbzeit zu viele leichte Ballverluste, sodass die Skandinavier in einer zerfahrenen Begegnung bis zur 22. Minute auf zwei Tore davonzogen (11:13). Zudem hatten die Torhüter Bitter und WM-Held Henning Fritz zunächst nicht ihren besten Tag erwischt.
Die mit vier Bundesliga-Legionären angetretenen Schweden wirkten auch zu Beginn des zweiten Durchgangs entschlossener und hielten ihren knappen Vorsprung (21:19/37.) - Deutschland hatte derweil in Glandorf und Rechtsaußen Florian Kehrmann seine Aktivposten. Erschwerend hinzu kam beim deutschen Team der Schock über die Verletzung von Abwehrstratege Roggisch, der ab der 38. Minute auf der Bank Platz nahm. "Ich tippe auf einen Muskelfaserriss in der Wade", meinte Roggisch enttäuscht. Davon unbeeindruckt kämpfte sich der Weltmeister aber zurück ins Spiel und ging durch Tore von Glandorf und Kehrmann nach langer Zeit wieder in Führung (24:22/42.). Die Abwehr agierte nun konzentrierter, der Angriff nutzte seine Chancen besser. Die Vorentscheidung fiel in der 56. Minute, als sich Deutschland erstmals auf drei Tore absetzte (30:27).
Die deutsche Mannschaft reist nun am Freitagmorgen um 8.30 Uhr mit dem Bus nach Lillehammer, wo am Samstag das Halbfinale ausgetragen wird.