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Tagebuch von der Handball-EM
Tag 5, Sonntag, 20. Januar

Tagebuch von der Handball-EM
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22:30 gegen Spanien, mit zwei Minuspunkten zieht Deutschland in die Hauptrunde ein. Spätestens heute ist zu spüren, wie sehr Oleg Velyky fehlt: Sein Ersatz Pascal Hens trifft zwar zielsicher jede Hintertor-Kamera, aber den Kasten selbst verschont er meist vor größerem Leid. Trotz des lahmenden Angriffsspiels ist die Stimmung im Team längst nicht so trüb wie das Wetter in Bergen.

„Wenn alles normal läuft, stehen wir im Halbfinale“, betont Florian Kehrmann und schiebt die Erklärung direkt nach: „Weil wir die nächsten drei Partien gewinnen.“ Vorwürfe machen sich die Akteure nur intern, und auch da ist nach ein paar offenen Worten schnell wieder alles gut.

Wie es um die Atmosphäre bestellt ist, lässt sich gut am Aufwärm-Programm ablesen, zu dem die Kontrahenten grundsätzlich geschlossen auflaufen. Bei der deutschen Spaß-Fraktion ist das ganz anders. Schon eine Stunde vor dem Anpfiff gehen Johannes Bitter, Florian Markus Baur und Kehrmann raus aufs Feld, um ihren Siebenmeter-König zu krönen.

„Wir sind einfach geil auf Handball“, lacht Bitter, der sich mit seinen Mitstreitern zu diesem Zeitpunkt in Sachen Lockerheit kaum von einer Kegel-Truppe am Sauerlandstern unterscheidet. „Wir funktionieren als Mannschaft“, betont Baur. Und das ist nicht so dahergesagt. Die Truppe unternimmt auch außerhalb der offiziellen Termine viel gemeinsam, ohne sich dabei zu sehr auf die Pelle zu rücken.

Und wenn es ernst wird, sind sie voll da. Eine Viertelstunde vor dem Anwurf geht’s in die Kabine. Da verwandelt sich der lockere Haufen in eine hoch konzentrierte Ansammlung von Spitzensportlern. Bitter, Baur und Oliver Roggisch pushen sich gegenseitig hoch, um die nötige Anspannung aufzubauen. Da vergisst man dann auch schnell die hohe Belastung. „Adrenalin ist das beste Schmerzmittel“, erklärt Roggisch. Wohl wissend, dass die DHB-Auswahl so gesehen morgen Mittag mit einem prall gefüllten Medizin-Koffer nach Trondheim fliegt. In Sachen Wetter wird die Brand-Truppe dort einen Aufschwung erleben, beim Klima innerhalb des Teams ist das kaum noch möglich – trotz der verhagelten Vorrunden-Bilanz.

Bis morgen, Kai Griepenkerl

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