"Das ist ein wichtiger Schritt zur EM und Olympia im nächsten Jahr. Es wird Zeit, dass wir uns wieder einspielen und die taktischen Abläufe auffrischen", sagt Brand, der die Entscheidung über seinen Verbleib als Bundestrainer noch im Oktober verkünden will.
17 Weltmeister, die nach wie vor den Kern der Nationalmannschaft bilden, sind diesmal dabei. Besonders im Mittelpunkt stehen wird aber Rückkehrer Frank von Behren. Die Nominierung des 31 Jahre alten Flensburgers bezeichnete Brand als "Einladung für die Zukunft". Schließlich ist der Olympia-Zweite von Athen nach zwei Knieverletzungen und einem Daumenbruch noch nicht wieder ganz der Alte. Das letzte seiner 158 Länderspiele bestritt von Behren im September 2006 in Polen. Die Vizeweltmeister aus dem Nachbarland sind beim Supercup eines von fünf Gastteams und spielen zunächst in einer Gruppe mit Tschechien und Vorjahressieger Schweden um den Halbfinaleinzug.
Die Auswahl des Deutschen Handball Bundes (DHB) muss sich zum heutigen Auftakt in Dortmund mit Rekord-Olympiasieger Russland auseinandersetzen (17.25 Uhr/live in der ARD), der mit fünf Siegen beim Supercup die Nase vorn hat. Am Freitag folgt in Halle die Partie gegen Serbien (16.05 Uhr/live im ZDF). Nicht dabei ist der immer noch an Hüftproblemen leidende Kieler Christian Zeitz - derzeit aber einziges großes Sorgenkind des ansonsten oft verletzungsgeplagten Bundestrainers. Zu Hause bleiben müssen diesmal Nachwuchsleute wie Sven-Sören Christophersen (Lemgo), Martin Strobel (Balingen-Weistetten) und Uwe Gensheimer (Rhein-Neckar Löwen), womit Brand für das kommende Jahr ein Zeichen gesetzt haben dürfte.
Allerdings gibt der Gummersbacher auch den Arrivierten keine Zeit zum Ausruhen: "Es sollte keiner meinen, er sei schon weiter als er ist. Bei der WM waren einige Spieler am Limit, darüber muss sich jeder im Klaren sein." Über die Form seines Regisseurs Markus Baur, seit dieser Saison Spielertrainer in der Schweiz und zuletzt als neuer Coach in Magdeburg im Gespräch, macht sich Brand zunächst keine Sorgen: "Es ist eine komplett neue Situation für ihn und für mich. Dennoch ist er ein wichtiger Spieler, den wir brauchen, um internationales Topniveau zu halten."
Dass bei dem nach Olympia, WM und EM wichtigsten internationalen Turnier diesmal Topteams wie Europameister Frankreich, Olympiasieger Kroatien, der WM-Dritte Dänemark oder Spanien fehlen, ficht den Bundestrainer nicht an. Mit seinen Weltmeistern und WM-Finalist Polen seien schließlich die besten Teams der Welt am Start.