Angesichts der Überlegenheit der Gäste war das Ergebnis sogar noch schmeichelhaft, Yannic Seidenberg (47.) und Michael Wolf (55.) gelangen lediglich Ergebniskosmetik. Am Sonntag trifft das Team des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) in Ingolstadt erneut auf den fünfmaligen Weltmeister. Vor 4767 Zuschauern in der Donau-Arena von Regensburg wurde die deutsche Mannschaft von den technisch und läuferisch überlegenen Tschechen kalt erwischt.
Bereits nach sieben Minuten stand es 0:2, danach konnten die Tschechen weiter nach Lust und Laune kombinieren. Nach zwei weiteren schnellen Toren im zweiten Drittel sah sich Krupp gezwungen, eine Auszeit zu nehmen. Im Schlussabschnitt wurde der nicht einmal schlechte Torhüter Dennis Endras (Augsburg) nach sechs Gegentreffern erlöst, Dimitrij Kotschnew (Moskau) stellte sich dem dann etwas nachlassenden Angriffswirbel. Bundestrainer Krupp hatte für die Testspiele gegen Tschechien in Regensburg und am Sonntag in Ingolstadt (17.00 Uhr) jenen Kader nominiert, der Anfang April mit Siegen in Riga gegen WM-Teilnehmer Lettland (2:1, 4:2) überzeugt hatte.
Gegen die Tschechen konnte sich allerdings kein Spieler nachhaltig empfehlen. Die klare Niederlage hätte angesichts von zwei Pfostentreffern sogar noch höher ausfallen können. Die deutsche Mannschaft wiederum fand in der Offensive zwei Drittel lang kaum statt. Erst im Schlussabschnitt, als die Tschechen sich statt aufs Spielen aufs Prügeln verlegten, kamen die Gastgeber zu zwei Überzahl-Toren. Erst für die beiden letzten WM-Vorbereitungsspiele gegen Dänemark am 16. April in Ravensburg und am 18. April in Memmingen will Krupp auch auf Spieler von Adler Mannheim sowie der Hannover Scorpions zurückgreifen, die mit ihren Klubs im den Play-offs der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) im Halbfinale gescheitert waren.
Die Verstärkung wäre gemessen am Spiel gegen die Tschechen im Hinblick auf die WM auch dringend nötig. Die deutsche Mannschaft bestreitet das Eröffnungsspiel in der Schweiz am 24. April gegen Russland. Die weiteren Gruppengegner im Spielort Bern sind danach die Auswahl der Gastgeber sowie von Frankreich.