Schon nach der ersten Finalpaarung hatten die Reaktionen der beiden Coaches etwas von verkehrter Welt. Doch die Kritik von Eisbären-Trainer Don Jackson war offenbar nicht unberechtigt. Denn in Spiel zwei setzte die DEG genau da an, wo sie die Hauptstädter knacken kann – über den puren Willen. Die Düsseldorfer hatten sich offenbar vorgenommen, den Titelverteidiger zu überrollen. Symbolisch der redlich erarbeitete Führungstreffer von „Captain“ Daniel Kreutzer. Sein Hammer von der „Blauen“ - ein Akt der Gewalt.
Doch Berlin wäre nicht Berlin, wenn sie nicht auch Comebacker-Qualitäten besitzen würden. Cool, clever und überlegt erarbeitete sich der amtierende Champion Chance um Chance. Folgerichtig fiel der verdiente Ausgleich für die Gäste, auch wenn Jamie Storr bei Dennis Pedersons Schuss die Sicht genommen wurde (32.). Doch die DEG benötigte ganze 45 Sekunden, um sich von diesem Nackenschlag zu berappeln. Dank eines millimetergenauen Schlenzers genau in den ominösen „Knick“ von Evan Kaufmann waren die Hausherren wieder vorn.
Dennoch hatte der furiose Start Kraft gekostet, der Favorit kam immer mehr ins Rollen, doch die DEG stemmte sich mit Mann und Maus gegen den drohenden Ausgleich. Dabei müssen sich die Berliner den Vorwurf gefallen lassen, zu wenig aus den zahlreichen Gelegenheiten gemacht zu haben. Die DEG suchte indes ihr Heil in Kontern und wurde für ihren Einsatz schließlich verdientermaßen mit dem 3:1 durch Rob Collins (58.) belohnt. Berlin fehlte an diesem Nachmittag einfach der Schuss Leidenschaft, die DEG demonstrierte, vorangepeitscht von einer spektakulären Kulisse, dass der pure Wille die Serie entscheiden kann.