Eines steht jedoch auch bereits fest - eigentlich hat es keine der beiden Teams verdient, am heutigen Abend mit hängenden Köpfen den ISS-Dome zu verlassen. Zwei Auswärtssiege, ein Heimsieg, 17:17 Tore. Eigentlich bedarf es keines weiteren Nachweises, dass beide Teams absolut gleichwertig sind. Nur leider können eben nicht beide weiterkommen.
Daher fordert DEG-Coach Harold Kreis seinem Team auch offiziell dass letzte Engagement ab: „Am Dienstag hat Krefeld von Anfang an Gas gegeben und wir haben nur 36 Minuten Eishockey gespielt. Das erste Drittel haben wir vollkommen verschlafen und waren nicht ebenbürtig. Wir müssen uns fragen, was da los war und uns für heute Abend neu orientieren.“ DEG-Manager Lance Nethery ging sogar noch weiter und erneuerte im Premiere-Studio seine schon zuvor geäußerte Kritik, sprach den Düsseldorfer Cracks die letzte Laufbereitschaft ab.
Vor allem in den ersten 20 Minuten schienen die Pinguine tatsächlich wesentlich spritziger. Da sich beide Teams auf derart ausgeglichenem Leistungsniveau bewegen, scheint also tatsächlich fast alles auf einen Triumph des größeren Willens hinauszulaufen.
Gleichzeitig verdankten die Pinguine den ersten Heimerfolg aber auch einer wesentlich verbesserten Chancenverwertung. „Vorher hatten wir auch eine Menge Möglichkeiten, haben unser Pulver aber immer verschossen und jetzt haben wir die Gelegenheiten endlich mal genutzt. Wir haben die Initiative übernommen und waren produktiv“, stellt KEV-Coch Igor Pavlov fest. Auch wenn der Erfolg nicht spurlos an den Spielern vorbeigegangen ist: „Das hat natürlich eine Menge Energie gekostet, aber wir werden das wegstecken. Jedenfalls wesentlich leichter als nach einer Niederlage.“
Und überhaupt hat auch Spiel sechs der Thriller-Serie unterstrichen, dass der Wille Berge versetzen oder zumindest Partien entscheiden kann. Der 44-Jährige verrät: „Wir hatten uns vorgenommen, den Sieg für die Fans zu holen, die uns bisher so toll unterstützt haben.“
Das wird sicher auch am beim heutigen Aufeinandertreffen im Düsseldorfer ISS-Dome (19.30 Uhr) wieder der Fall sein. Tickets für den finalen Showdown der Rhein-Rivalen sind noch ausreichend verfügbar - Spannung ist garantiert, oder wie DEG-Kapitän Kreutzer sagt: „Die Chancen in so einem Match stehen immer 50:50.“