„Es stand einfach die Frage im Raum, ob ich helfen möchte und wenn ich um Hilfe gebeten werde, habe ich die Angewohnheit, zuzusagen.“ Dass ihm binnen eines Wochenendes gar der Karrieresprung von der Aushilfskraft zum Vollzeitcoach (zumindest bis Saisonende) gelang, überraschte aber wohl auch den 50-Jährigen.
Auch hier zögerte er aber nicht mit der Zusage. Denn offenbar stimmt es zwischen ihm und der Mannschaft. „Nur um ein Beispiel zu nennen: Die Jungs sind in Köln nach einem 1:3-Rückstand grandios wiedergekommen. Da kann man nicht sagen, es stimmt nicht in der Truppe. Auch im Training ziehen alle super mit und gehen hohes Tempo.“ Futter für die Gerüchte, nach denen das Verhältnis zwischen Sportlicher Leitung und Mannschaft zuvor zerüttet war. Mühlenhaus will sich dazu natürlich nicht äußern: „Ich war vorher ja nicht so ins Tagesgeschäft involviert, deshalb kann ich das gar nicht beurteilen.“
Überhaupt betritt der ehemalige EVD-Profi derzeit fast täglich Neuland, nicht ohne Folgen: „Besonders vor den Spielen ist es einfach furchtbar. Ich mache mir 1000 Gedanken, aber wenn ich raus gehe, weicht die Nervosität, obwohl ich dann immer noch einen gewissen Adreanlinausstoß habe. Den spüre ich aber auch bei Jugendspielen, wäre das irgendwann nicht mehr so, würde ich auch nicht mehr als Trainer arbeiten.“
Deshalb ist Mühlenhaus derzeit auch ausreichend mit sich selbst beschäftigt. Sportliche Ziele will er sich über den Tag hinaus jedenfalls nicht setzen: „Es wäre wirklich superschön, wenn wir die 35-Punkte-Marke noch knacken. Aber es prasselt derzeit so viel auf mich ein, daher will ich jetzt einfach erstmal von Spiel zu Spiel denken.“ Das nächste Match liegt ja auch schon direkt vor der Brust. Am kommenden Freitag sind die Hamburg Freezers in der Scania-Arena (19.30 Uhr) zu Gast. Und die Chancen stehen gut, dass diese sogar einigermaßen gut gefüllt sein dürfte. Auf den Stehplätzen gilt: Eintritt frei.
Mühlenhaus hofft, dass das auch gute Stimmung bedeutet. „Es wäre klasse, wenn die Leute positiv gestimmt sind und die Mannschaft entsprechend unterstützen.“ Damit die Füchse endlich mal wieder eine Erfolgserlebnis zu bejubeln haben. „Denn verdient hätten sie es langsam allemal.“