Startseite » Mehr Sport » Eishockey

Eishockey: Der "Lange" ist zurück
Kühnhackl DEB-Vizepräsident

 Eishockey: Der "Lange" ist zurück
VfL Bochum
VfL Bochum Logo
15:30
TSG 1899 Hoffenheim Logo
TSG 1899 Hoffenheim
18+ | Erlaubt (Whitelist) | Suchtrisiko | Hilfe unter www.buwei.de | -w-

Der "Lange" ist zurück und soll dem deutschen Eishockey nach dem WM-Chaos in Kanada wieder ein besseres Image verpassen. Erich Kühnhackl, Rekordtorschütze der Nationalmannschaft und "Spieler des Jahrhunderts", sieht als neuer Vizepräsident des Deutschen Eishockey-Bundes (DFB) viel Raum für Verbesserungen.

"Es muss etwas geändert werden, da sind wir uns alle einig", sagt der Bronzemedaillengewinner von 1976, der am vergangenen Montag ins DEB-Präsidium berufen wurde. Vor allem die WM in Kanada zeigte, dass beim Verband Handlungsbedarf besteht. Der Fall Florian Busch, der nach der verweigerten Doping-Kontrolle des Berliners die Nationalmannschaft bis nach Nordamerika verfolgte, und die Affäre um den nicht spielberechtigten Deutschkanadier Jason Holland sorgten für Negativschlagzeilen und schlugen sich auf die Leistungen auf dem Eis nieder.

"Es sind Fehler gemacht worden", sagt Kühnhackl, der in seiner neuen Funktion vorrangig für sportliche Fragen zuständig sein und damit wesentlich in den Aufgabenbereich von DEB-Generalsekretär Franz Reindl eingreifen wird. Reindl hatte den Fall Holland zu verantworten, weil er nicht berücksichtigt hatte, dass der Verteidiger bereits für Kanada an einer Junioren-WM teilgenommen hatte. "Es ist wie auf dem Eis. Wenn man immer die gleichen Fehler macht, versucht der Trainer auch, dem Spieler die Fehler abzugewöhnen", sagt Kühnhackl, von 1990 bis 1992 Bundestrainer und bis 1998 Co-Trainer bei der Nationalmannschaft.

Er sei aber "100-prozentig sicher, dass so etwas nicht mehr passiert". Wichtig sei, so der einstige Weltklassestürmer, dass "das Sportliche wieder im Vordergrund stehen" müsse. Wie genau die Aufgabenverteilung speziell zwischen Reindl und Kühnhackl aussehen wird, soll erst in den nächsten 14 Tagen besprochen werden. "Dann weiß ich genau, was ich einbringen kann", sagt der WM-Scorerkönig von 1978, der in 211 Länderspielen 131 Tore erzielte.

Am Beispiel des deutschen Fußball-Rekordmeisters Bayern München sehe man, dass es "mit Sicherheit nicht verkehrt ist, wenn ehemalige Spieler Funktionen übernehmen. Schlecht kann es nicht sein, wenn jemand sich in der Materie auskennt und das eine oder andere einbringt." Um das Image aufzupolieren, setzt Kühnhackl vor allem auf die Heim-WM 2010. "Man hat ja im Fußball und im Handball gesehen, was so eine Weltmeisterschaft bewegen kann", meint der 58-Jährige, der von dem Turnier in Mannheim und Köln einen Schub für das deutsche Eishockey erwartet.

Mit seiner Rückkehr zum DEB legt Kühnhackl seine Trainerkarriere vorerst auf Eis. Am 23. November 2007 war er bei den Straubing Tigers nach zehn Niederlagen in zwölf Spielen in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) entlassen worden, seitdem war er ohne Job. "Man soll nie nie sagen", meint er zwar, wenn er nach einer Rückkehr auf die Trainerbank gefragt wird, doch vorerst sitzt er in der Führungsetage: "Bis 2010 habe ich mein Wort gegeben. Und zu meinem Wort stehe ich."

Deine Reaktion zum Thema
1
2
3
4
5
1
2
3
4
5
1
2
3
4
5
Neueste Artikel