„Wir treffen uns ab und an einmal auf dem Flur“, hatte Dittmann im Vorfeld der Versammlung in einem Interview erklärt. Am Tag nach der Wahl soll er dem Vernehmen nach beim Lunch mit Schiemann und Ralf Blobel gesehen worden sein.
Wenn man noch die an die Öffentlichkeit gelangten Protokolle der Vorstandssitzungen der letzten zwölf Monate zum Maßstab nimmt, wo Schiemann, wann immer er anwesend war, das Wort führte und die Entscheidungsvorlagen formulierte, ist das Misstrauen durchaus verständlich. Zudem entsprechen 145 Stimmen gerade einmal einem Viertel der Mitglieder, alles andere als eine umfassende Legitimation. Und die Anmerkungen zum Etat für die kommende Saison sorgten ebenfalls für erhebliche Skepsis bei den Anhängern.
Entscheidend dürfte sein, wie transparent Dittmann bis zur regulären Jahreshauptversammlung der Stechmücken, die für den August angedacht ist, die Finanzlage des Vereins machen kann. Nachdem er binnen weniger Wochen zweimal zu einer Erhöhung der Schuldensumme auf inzwischen 103.000 Euro gezwungen war, muss in Richtung kritischer Mitglieder und Fans viel Überzeugungsarbeit geleistet werden.
Außerdem warten nicht nur die Anhänger mit Spannung darauf, was Dittmann dann vorlegen kann. Im Sinne der ursprünglich von Thomas Schiemann mit beeinflussten Planung blieb eine durch und durch offene Darstellung der Finanzlage bei der Versammlung am vergangenen Montag aus, was ja durchaus ein Befreiungsschlag hätte sein können. Nun spekulieren die Kritiker von Schiemann, Dittmann und Co. darüber, ob die nächsten Monate von den „Alten“ im neuen Vorstand womöglich dazu genutzt werden müssen, die Bilanzen „zu säubern“.
Sie sorgen sich um die Gemeinnützigkeit des Vereins, weil Behörden womöglich im Internet formulierten Vorwürfen gegen die Verantwortlichen nachgehen und sich diese als berechtigt herausstellen könnten. Hier schließt sich dann der Kreis, denn Frank Dittmann hat nach seiner Wahl ja erklärt, dass er sich im August an seinen Worten vom Montag messen lassen will.