Bislang ist der Osten auf der DEL-Landkarte ein weißer Fleck. Lediglich Ex-Meister Eisbären Berlin hat sich als Nachfolger des 15-maligen DDR-Titelträgers SC Dynamo in der Eishockey-Eliteklasse etabliert. "Das ist natürlich ein Feld, das noch abzudecken ist", meinte Tripcke und nannte Dresden "einen der Standorte, die am ehesten für die DEL geeignet sind". Das Showspiel der besten Europäer gegen die besten Nordamerikaner am Samstag ist somit nicht nur Unterhaltung für die Zuschauer, sondern auch ein Test, wie das Produkt DEL in der sächsischen Landeshauptstadt angenommen wird. "Es ist weniger für uns ein Test als vielmehr für die Dresdner selbst, die sehen, was möglich ist", sagte Tripcke.
Allerdings ist ein wenig Geduld gefragt, denn ein schneller Einstieg in die DEL ist nicht möglich. "Es geht nur über den sportlichen Aufstieg", erklärte Tripcke. Die Dresdner Eislöwen, im letzten Jahr aus der zweiten Bundesliga abgestiegen, sind derzeit Tabellenführer in der Oberliga Nord und peilen die Rückkehr in die Zweitklassigkeit an. 4000 Zuschauer werden in der neuen Dresdner Arena erwartet, auch VIP-Karten - wie in der DEL üblich - wurden verkauft, lokale Sponsoren engagieren sich. "Es gibt positive Signale, ein Bedarf ist da", urteilte Tripcke. Die zehnte Auflage des All-Star-Spiels wird erstmals nicht in einer DEL-Stadt ausgetragen. "In den vergangenen Jahren waren wir immer in einer neuen DEL-Halle, das war quasi ein Selbstläufer", sagte der DEL-Geschäftsführer, diesmal habe sich erstmals ein Nicht-DEL-Standort beworben. Zum zweiten Mal heißt es am Samstag Europa gegen Nordamerika, nachdem in den ersten acht Spielen die deutsche Nationalmannschaft gegen die besten DEL-Ausländer angetreten war. In Dresden sehen die Zuschauer die drei besten Torjäger der Liga: Nationalspieler Michael Wolf (Iserlohn Roosters/38), Ahren Spylo (Nürnberg Ice Tigers/36) und Ivan Ciernik (Kölner Haie/35) stehen im Europa-Team, das vom Duisburger Trainer Karel Lang betreut wird. Die Nordamerikaner coacht der Berliner Manager Peter John Lee, nachdem der Iserlohner Trainer Rick Adduono aus persönlichen Gründen absagen musste.