ESC Moskitos Essen

Top-Leistungen, Zukunft noch immer ungewiss

Damit sind die Stechmücken der einzige deutsche Oberligist, dem es in dieser Saison gelang, zwei Spiele gegen die Füchse zu gewinnen. Branislav Pohanka schloss von der Strafbank kommend einen Konter zum Siegtor ab (65.) und sorgte für tosenden Jubel im mit knapp 200 Fans gefüllten Gästeblock der Scania-Arena.

"Wenn man bedenkt, unter welchen Voraussetzungen wir hier seit Monaten rumeiern, ist es einfach nur genial, wie diese Mannschaft spielt und zusammenhält. Wir haben mit diesen Leistungen hoffentlich auch den ein oder anderen wachgerüttelt", platzt Trainer Frank Gentges fast vor Stolz über die weiterhin stark dezimierte Moskitos-Mannschaft.

Entscheidung wohl Mittwoch oder Donnerstag

Und trotzdem: Leider geraten die herausragenden sportlichen Leistungen der Mannschaft, die auch am Freitag beim 4:6 beim Tabellenzweiten in Leipzig nur knapp an einem Punktgewinn vorbeischrammte, immer noch in den Hintergrund. Nach Aussage von Pressesprecher Martin Spicker soll es zu Beginn der kommenden Woche eine Pressekonferenz geben, auf der die aktuelle Situation genauestens beschrieben wird. Und wohl auch bekanntgegeben wird, ob es auch 2015/2016 Oberliga-Eishockey am Westbahnhof zu sehen gibt. Die jüngsten Tendenzen sind positiv, Sponsoren, Fans und Gönner sammelten in den letzten drei Wochen gut 60.000 Euro und konnten die ursprünglich auf zehn Tage gesetzte Frist, die Etatlücke von 90.000 Euro zu schließen, um ein Vielfaches verlängern.

Nur: Sollte der Fortbestand des Essener Eishockeys als sicher vermeldet werden, stehen die Verantwortlichen vor den nächsten Problemen. Ein neuer Vorstand würde höchstwahrscheinlich gewählt werden müssen, zudem müssten schnellstmöglich Verträge mit den Spielern unterzeichnet werden. Stand heute hat kein Spieler des aktuellen Kaders einen Kontrakt für die kommende Spielzeit. Die Konkurrenz buhlt - wenig überraschend - bereits fleißig um die Gunst der Moskitos-Akteure. "Mir ist kein Spieler bekannt, der nicht schon Angebote der Konkurrenz hat. Wir haben jetzt März, normalerweise müsste die Mannschaft für die kommende Saison jetzt schon stehen. Wir dürfen zudem nicht vergessen, dass der Oberliga-Konkurrenz über um ein Vielfaches höhere Etats zur Verfügung stehen", muss Gentges einen Ausverkauf befürchten.

Und der wäre nach der sportlich mit Abstand besten Saison seit vielen Jahren besonders schmerzhaft.