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Russland will Viertelfinal-Hürde Tschechien nehmen
"Aber das macht uns nur noch hungriger"

Russland will Viertelfinal-Hürde Tschechien nehmen
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In Moskau plant man bereits die Siegesparty, noch fehlen aber drei Erfolge zum großen Coup: Die russischen Eishockey-Stars wollen im Viertelfinale gegen Tschechien in der Chodynka-Arena ihre WM-Siegesserie fortsetzen und dem ersten Titel seit 14 Jahren einen großen Schritt näher kommen. "Wir haben zuletzt nicht viel Erfolg bei großen Turnieren gehabt. Aber das macht uns nur noch hungriger", sagte Jungstar Jewgeni Malkin vor dem heutigen Match (14.15 Uhr MESZ).

Der NHL-Profi der Pittsburgh Penguins war noch gar nicht geboren, als 1986 die Eissputniks der Sowjetunion in Moskau zum letzten Mal bei einer Heim-WM triumphierten. Seitdem hat niemand mehr vor eigenem Publikum WM-Gold gewonnen. 1993 holten ihre russischen Nachfolger in München den letzten WM-Titel für die einstige Eishockey-Supermacht.

"Russland hat eine große Eishockey-Tradition, und wir alle wissen, was es für unser Land bedeutet", sagt Malkin, einer von nur sieben NHL-Profis in der "Sbornaja". Der 20-Jährige kennt die Heldentaten seiner sowjetischen Vorgänger nur aus Erzählungen oder alten Fernsehberichten. In Moskau verloren sie bei vier Weltmeisterschaften kein einziges Spiel, mussten lediglich 1957 den Schweden den Vortritt lassen, weil sie zum Abschluss vor 55.000 Zuschauern bei minus 20 Grad im Fußballstadion von Dynamo Moskau nicht über ein 4:4 hinauskamen.

Objekt der Begierde: Der WM-Pokal. (RS-Foto: firo)

Die weiteren Turniere 1973, 1979 und 1986 gewannen sie jeweils, ohne auch nur einen Punkt abzugeben. "Ich bin viel zu jung, um mich an irgendwas aus jener Zeit erinnern zu können", sagt Malkin. Als Teenager hat der heutige NHL-Star immerhin das WM-Debakel 2000 in St. Petersburg erlebt. Damals scheiterte die Mission Gold, weil aus den zahlreichen NHL-Stars keine Mannschaft wurde. Am Ende stand mit Platz elf das schlechteste WM-Resultat aller Zeiten.

Daran will aber niemand mehr denken. "Es ist nicht die Zeit und der Ort, darüber zu reden, was in St. Petersburg schiefgelaufen ist", meint Verteidiger Sergej Gontschar, einer von drei verbliebenen WM-Versagern von 2000. Damit diesmal alles besser und der Heimfluch besiegt wird, hat Trainer Wjatscheslaw Bykow nichts unversucht gelassen. Der Held von 1986, der das Siegtor zum 3:2 im entscheidenden Spiel gegen Schweden erzielte, machte Pjotr Schtschastliwij zum Kapitän - weil dessen Name das russische Wort für "glücklich" ist. "Wir wollen Gold für unser Land gewinnen und unserem Sport vergangenen Ruhm wiedergeben", sagte Bykow, dessen Team die ersten sechs WM-Spiele ausnahmslos gewann. "Wir müssen noch drei weitere Spiele gewinnen. Dafür brauchen wir mehr als Talent, Ausdauer und harte Arbeit. Wir brauchen auch ein bisschen Glück."

Im zweiten Viertelfinale am heutigen Mittwoch (18.15 Uhr) trifft Titelverteidiger Schweden auf die Slowakei. Am Donnerstag (14.15 Uhr) geht es für Rekordweltmeister Kanada gegen Außenseiter Schweiz um den Halbfinaleinzug, danach (18.15 Uhr) stehen sich die USA und Finnland gegenüber.

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