Für den Rhöndorfer Coach dennoch kein Grund zur Nervosität: „Es konnte für uns nur darum gehen, Bremen nicht zu weit wegziehen zu lassen und das ist uns gelungen.“ Auch dem Gastgeber gelangen nur 15 Zähler im ersten Spielabschnitt.
Im zweiten Spielabschnitt gelang den Gästen bereits die Vorentscheidung. Mit 33:13 konnten sie das Viertel für sich entscheiden. Chris Grosse zeigte es allen Kritikern, markierte binnen fünf Minuten zwölf Punkte. Ein unsportliches und zwei technische Fouls gegen die Heimmannschaft sorgten für ein gellendes Pfeifkonzert der Kulisse. Chris Krzyminski versenkte immerhin vier der sechs fälligen Freiwürfe und legte sechs Punkte aus dem Feld nach. So konnten die Rheinländer mit einem komfortablen Vorsprung zum Pausentee schreiten (43:28).
Bremen (Pkt./3er): Alassari (3/1), Elliot (21/5), Fikiel, Franke, Hakonowitz (9), Johnson (6/1), Njei (10/2), Sabourin (2), Woolery (12/1), Zazai (9)
Rhöndorf/Bremen: Feldquote (45%/39%), 3er (5[14]/10[20]), Freiwürfe (33[47]/22[31]), Rebounds (41/30), Turnover (17/21), Assists (10/11), Steals (10/9), Blocks (1/2), Fouls (27/33)
Sowohl in de Defensive als auch in der Offensive hielten die Dragons nach Wiederbeginn den Druck hoch. Kelvin Parker übernahm, trotz zwickendem Oberschenkel, das Kommando auf dem Parkett. Immer wieder setzte der Guard seine Mitspieler glänzend in Szene, was seine insgesamt sechs Assists nur bedingt widerspiegeln. Kontinuierlich baute Rhöndorf die Führung bis auf 26 Punkte aus, neun Minuten vor Schluss schien die Messe gelesen. „Da hatten wir das Spiel im Kopf schon gewonnen und uns zu sehr in Einzelaktionen verstrickt“, räumte Olaf Stolz offen ein.
Auf der anderen Seite ging Bremen in der Defensive deutlich aggressiver zur Sache und Spielmacher Al Elliott (21 Pkt.) drehte mächtig auf. Punkt um Punkt holten die Hausherren auf. Nach einem Dreier von Taha Alassari waren die Roosters plötzlich wieder bis auf neun Punkte dran (78:69). Doch die Drachen legten den Hebel nochmals um, verteidigten in der entscheidenden Phase als Team, zwangen den Gegner zu schwierigen Würfen und sammelten die Rebounds konsequent ein. Bremen kam nicht mehr entscheiden ran und verlor mit 72:92.
„Trotz des deutlichen Resultats, Bremen war ein starker Gegner, der zu keinem Zeitpunkt aufgegeben hat“, lautete das Fazit von Olaf Stolz. Mit der Leistung des eigenen Teams sei er sehr zufrieden. Insbesondere freue ihn die Galavorstellung von Chris Grosse. „Er haderte zuletzt mit sich selbst. Ich war mir jedoch immer sicher, dass er dem Team jederzeit viel geben kann.“ In Bremen waren es 26 Punkte, vier Dreier bei sechs Versuchen, zehn verwandelte Freiwürfe bei 14 Versuchen und eine Trefferquote von 75 Prozent aus dem Feld.