RevierSport online hat sich einigen Beispielen gewidmet und nachgefragt: Wie ging es nach der Verletzung weiter? Teil 4: Eine gebrochene Schulter, die noch zwei Jahre später für erhebliche Einschränkungen sorgt. Er war gerade 18 Jahre, da brach sich Kevin aus der Wieschen nach einem rüden Foulspiel die rechte Schulter. Es folgten zwei Operationen und eine monatelange Pause. Ein Moment, der den heute 20-Jährigen immer noch prägt.
Kevin aus der Wieschen.
Es war eine Grätsche seines Gegenspielers, die den Mülheimer Kicker quer durch die Luft fliegen ließ. Er prallte mit der rechten Schulter auf den Boden. "Das werde ich niemals vergessen", erinnert er sich an den schrecklichen Moment. "Ich konnte mich kaum bewegen und habe geschrien wie verrückt", beschreibt er seine ersten Erinnerungen nach dem Aufprall. "Es hat lange gedauert, bis ich vom Platz war, da die Betreuer mich kaum stützen konnten, weil mein gesamter Oberkörper schmerzte", erklärt er weiter.
Zwar kam der Krankenwagen schnell, doch dafür war die Fürsorge im Krankenhaus eher mäßig bis schlecht. Die Röntgenaufnahmen ergaben den Schulterbruch und aus der Wieschen sollte operiert werden, doch anstatt einer sofortigen OP, schickte man den jungen Sportler zunächst nach Hause. "Es sei gerade kein Platz für mich da," erinnert sich der angehende Auszubildende noch heute entsetzt. "Ich hatte höllische Schmerzen und konnte mich kaum bewegen!"
Die Operation folgte wenige Tage später, bei der ihm zwei Nägel eingesetzt wurden. Danach musste der Mülheimer fünf Monate pausieren, ehe er langsam wieder mit dem Lauftraining beginnen konnte. Die laufende Spielzeit war für den damals 18-jährigen Mittelfeldspieler also gelaufen - er wechselte nach der Saison zur Konkurrenz aus Union.
Der Übeltäter aus dem damaligen Spiel, der für das Foulspiel die Rote Karte gesehen hatte, kam nicht mehr auf aus der Wieschen zu. "Er hat sich nie bei mir entschuldigt, aber ich habe ihn zu meiner Zeit bei Union wieder getroffen und da habe ich die sportliche Antwort gegeben, aber ein Gespräch fand nie statt", erklärt er.
Die Verletzung hat den jungen Spieler dennoch geprägt. Zwei Jahre nach dem Sportunfall ist er in seiner Bewegung im Schulterbereich eingeschränkt und kann einige Übungen für im die Oberkörpermuskulatur nicht mehr ausführen. Außerdem gibt aus der Wieschen zu, dass er "ängstlicher in Zweikämpfe geht" und insbesondere eines beachtet: "Ich falle mittlerweile fast automatisch auf die andere Seite oder versuche mich zumindest cleverer abzurollen".
Lange Zeit blieb er von Verletzungen verschont bis es ihn vor ein paar Wochen wieder erwischte. Nach einem Zweikampf in der Luft knickte er bei der Landung um und riss sich dabei die Außenbänder. Jetzt steht wieder eine Pause an, aber "das ist wirklich nichts gegen die gebrochene Schulter", sagt er schmunzelnd. Ihr habt eine ähnliche Leidenszeit hinter euch? Wir wollen eure Geschichte: Bitte mit dem Betreff "Brutale Verletzungen" an presse@reviersport.de