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Sportchecker: Zwei Runden im Ring mit Europameisterin Raoui
RS-Mitarbeiter beweist Nehmer-Qualitäten

Sportchecker: Zwei Runden im Ring mit Europameisterin Raoui
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Der Tag begann mit rohem Fleisch, dazu ein Glas Blut – ja, ich war heiß auf den Kampf mit Nadia Raoui, der amtierenden Europameisterin im Super-Fliegengewicht. 51 Kilogramm schwer, 1,55 Meter groß - so war es auf dem Steckbrief meiner „Gegnerin“ zu lesen. Als kompletter Laie rechnete ich trotz intensiver morgendlicher „Vorbereitung“ aber nicht mit einem Sieg meinerseits, sondern war vor allem gespannt, was der Boxsport zu bieten hat.

Nachdem wir uns an der „Fighters-World“ in Herne eingefunden hatten und ich mir Sportkleidung übergestreift hatte, ging es auch direkt los. Mein Coach für den Abend verband mir zur Sicherheit schon einmal die Handgelenke und Fingerknöchel mit einer Art Stofftape, danach startete das Warmmachen nach Zeituhr.

Zu Beginn stand erst einmal Seilchenspringen an. Als Fußballer hatte ich mit der Materie schon meine Erfahrung – also kein Problem. Dann die erste Boxspezifische Übung: während ich einen Tennisball dribble, soll ich mit dem anderen Arm eine Deckung simulieren und dabei an der Beinarbeit arbeiten. Auch das wieder 15 Minuten nach Zeitschaltuhr.

Nachdem alle warm waren, ging es endlich in die ersten Trockenübungen. Also Boxhandschuhe übergestreift und dann galt es schnelle Kombinationen in Verbindung mit der richtigen Beinarbeit an den Mann bringen. Und das ist gar nicht so leicht wie es aussieht, auch als koordinativ nicht komplett unbegabter Mensch braucht es einige Durchgänge, bis die ersten Kombinationen sitzen und auch die Deckung dabei nicht vernachlässigt wird. Und als der Gegenüber, gut doppelt so breit wie ich selbst, mal ein Exempel von Kraft und Technik gibt, gerate ich schnell ins Wanken und bekomme eine ungefähre Vorstellung davon, welche Kräfte hier wirken können.

Nach dieser finalen Vorbereitung geht es dann endlich in den Ring. Man grüßt sich kurz, bekommt letzte Anweisungen vom Ringrichter, die aber nur noch verschwommen ankommen. Dann ertönt der Gong – und ich versuche relativ hilflos mich hinter meiner „Deckung“ zu verstecken und mit gelegentlichen Ausfällen die Gegnerin zu zermürben. Problem dabei: Ich treffe meine flinke Gegnerin kaum, meine Schläge verfehlen Größtenteils ihr Ziel. Und selbst wenn sie getroffen hätten: irgendeine Hemmschwelle im Hinterkopf hält mich davon ab, der kleinen Dame einen richtigen Haken zu verpassen.

In der Pause zwischen den Runden erfahre ich dann in einer kleinen Zwischensequenz, in der mir Nadia einige schwere Körpertreffer verpasst, wie hart auch kleine Damen zulangen können. Derart angeschlagen war die zweite Runde nur noch eine Farce, und ich musste weiter etliche Treffer hinnehmen, bis schließlich der erlösende Gong ertönte und ich wegen zugeschwollenen Augen das Handtuch werfen musste.

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