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Schumacher spricht über Horror-Crash
"Lichter gehen aus"

Formel 1: Schumacher spricht über Horror-Crash
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Sein Herzschlag hatte schon aufgehört, er glaubte bereits an den Tod: In einem bewegenden Gespräch mit ZDF-Moderator Johannes B. Kerner hat Rekord-Weltmeister Michael Schumacher ungewohnt emotional über den schlimmsten Unfall seiner Formel-1-Karriere gesprochen.

"Plötzlich spüre ich, wie mein Herzschlag immer weniger wird und plötzlich komplett aufhört. Lichter gehen aus. Und dann denke ich, so fühlt es sich wohl an, wenn du dann auf dem Weg nach oben bist", erzählte der siebenmalige Champion über den Horror-Crash am 11. Juli 1999 in Silverstone, als er in die Reifenstapel krachte und mit einem Beinbruch vergleichsweise glimpflich davonkam. "Ich weiß nicht, wie lange ich weg war oder ob es jetzt einfach nur eine Ohnmacht oder ein Schockzustand war", meinte Schumacher weiter: "Ich weiß nur, dass mein Herz aufgehört hat zu schlagen, vom Gefühl her." Sein kurioses Fazit mit fast zehn Jahren Abstand: "Es war eine interessante Erfahrung."

Spontan fühlte sich Schumacher an den tödlichen Unfall des legendären Brasilianers Ayrton Senna am 1. Mai 1994 in Imola erinnert. Dort habe er plötzlich festgestellt, "dass man in dem Sport, den man liebt, zu Tode kommen kann. Das war ja über viele Jahre überhaupt nicht mehr der Fall gewesen. In Anführungsstrichen war Ayrton Senna doch ein Idol für mich, und das war dann schon ein Schicksalsschlag, der ziemlich hart war für mich."

Rennarzt Sid Watkins erinnert sich ebenfalls mit Grausen an Schumachers schrecklichen Unfall. "Michael schlug mit dem Kopf aufs Cockpit. Sein Helm war gebrochen. Er hätte sterben können", sagte er der Bild-Zeitung. 98 Tage später fuhr Schumacher wieder Rennen. Eine Rückkehr in die "Königsklasse" des Motorsports schloss der 40-Jährige, der am 22. Oktober 2006 sein letztes Rennen bestritt und inzwischen als Berater bei Ferrari tätig ist, erneut aus. "Rein von den fahrerischen Möglichkeiten her hätte ich die Möglichkeit wahrscheinlich noch immer", sagte er.

Es habe aber einen Moment gegeben, "wo ich wirklich keinen Sinn mehr darin gesehen habe, mich zu motivieren und noch weiter Rennen zu fahren. Das habe ich auch nicht wirklich mehr vermisst. Es war einfach genug. Ich habe es 16 Jahre lang gemacht, und es war nichts mehr da, was mich noch gereizt hätte." Den gewissen Kick sucht der in der Schweiz wohnende Kerpener inzwischen in anderen Bereichen. "Wir sind auf 25 Meter Tiefe neben einem Walhai getaucht. Die Emotion und die Erfahrung - das war sensationell", berichtete er und bilanzierte zufrieden: "Ich führe ein erfülltes Leben."

Das Interview führten Kerner und Schumacher sechs Stunden lang auf der Ranch des Rekord-Weltmeisters am Genfer See. Es lief am Dienstagabend als 65-minütige Aufzeichnung im ZDF.

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