„Ich erwarte ein ganz spannendes Match, einen Favoriten gibt es nicht, wenn diese beiden Teams aufeinander treffen“, betont Teammanager Wolfgang Donat und fügt an: „In der jüngsten Vergangenheit konnte stets die Auswärtsmannschaft den Sieg einfahren. Dennoch wollen wir unseren Heimvorteil natürlich nutzen.“
In der letzten Saison gab es gleich zwei davon, eines jeweils während der Normalrunde. In diesem Jahr hat es das Los beschert, dass die Fans sich auf drei Vergleiche freuen können. Einer davon findet im Pokalwettbewerb des Westdeutschen Volleyball Verbandes statt – heute stehen sich beide Teams im Halbfinale gegenüber. Pünktlich zur Tagesschauzeit um 20.15 Uhr ist die Konzentration diesmal auf die Ereignisse in der Renzhalle (Hans-Böckler-Straße 60) in Bottrop gerichtet. Der Gewinner dieser Partie qualifiziert sich für das Finalturnier, welches am 2. November in Münster stattfindet. Für Trainer Gürsel Yesiltas kommt dieser Termin gerade recht, kann er doch seine Erkenntnisse aus dem letzten Match in Braunschweig umsetzen, um sein Team weiter einzustellen. Dort hagelte es für die Bottroper eine unnötige 2:3-Niederlage, womit der USC jetzt der Gejagte der Liga ist.
„Die Niederlage war sicherlich überflüssig, aber wichtiger ist, dass wir für die kommenden Aufgaben gerüstet sind“, erklärt Donat. Dabei ist das Hauptaugenmerk auf die Meisterschaft gerichtet, das verheimlicht auch Donat nicht: „Da liegen unsere Prioritäten. Im Pokal treffen wir früher oder später auf einen richtigen Kracher aus der Bundesliga. Das sind dann tolle Highlights, aber man kann ein Weiterkommen nicht einkalkulieren.“
Die Essener können nach dem 3:1 beim Eimsbütteler TV mit breiter Brust zum Nachbarn fahren. „Das ganze Team zum Erfolg beigetragen“, freute sich Peter Bach, der die Betreuung der Mannschaft für die Partie übernommen hatte und sein Team auf den fünften Rang der Tabelle führte.
Aufgrund der ungewöhnlichen Spielansetzung, will sich Donat vom Zuschauerzuspruch überraschen lassen: „Es können 150, aber auch 500 Fans in die Halle pilgern. Wir hoffen natürlich auf eine ordentliche Unterstützung.“ Dafür dürfte allein schon die „gemeinschaftlichen Gefühle gegeneinander“ sorgen, die aber dennoch „freundschaftlich geprägt sind“, wie Donat ausführt. Ein Wiedersehen feiert VVH-Neuzugang Alex Mimouh, der in der vergangenen Saison noch für die Bottroper auf dem Feld stand und nun wohl zu seinem ersten Pflichtspiel gegen die alten Kollegen kommen wird. Die Ansage von RWE-Coach Yesiltas nach der jüngsten Pleite ist eindeutig: „Zeit zum Trauern haben wir nicht.“