„Ich habe Tage, da denke ich, dass ich es nicht schaffe. Schließlich war Laufen nie mein Ding, ich habe erst vor einem Jahr angefangen, regelmäßig im Grugapark oder am Baldeneysee meine Runden zu drehen.“ Und das funktionierte als Nichtraucherin auf einmal viel besser als in den Jahren zuvor. So konnte sich Klein von einer Kollegin auch viel leichter überreden lassen, mal öfter die Laufklamotten anzuziehen.
Und das bevorzugt alleine, höchstens der MP3-Player leistet zwei bis drei Mal die Woche Gesellschaft. Unerkannt wird Klein ihren Wettbewerb beim Karstadt Marathon nicht absolvieren, als insgesamt 100.000 Teilnehmerin aller bisherigen Ausgaben des Lauf-Events ist sie mit einem offiziellen T-Shirt ausgestattet worden, auch das Lokalradio hat versprochen, sie auf der Strecke ins Visier zu nehmen.
„Ich habe vorher groß getönt, dass ich eine Zeit von 60 Minuten anpeile, hoffentlich hatte ich da nicht eine zu große Klappe“, lacht die Debütantin. „Ich habe noch nie an einer großen Laufveranstaltung teilgenommen, auch noch nie im Publikum gestanden.“ Gehört hat die gebürtige Kölnerin aber nur Gutes: „Die Atmosphäre muss wirklich toll sein, darauf freue ich mich. Ich hoffe ja schon, dass am Nachmittag, wenn für mich der Startschuss fällt, noch einige Zuschauer an der Strecke stehen.“
Ehrgeizige Ziele hat sich Klein, die gemeinsam mit einer Freundin antritt, auch gesteckt: „Wenn dieses Mal alles gut läuft, dann könnte ich mir vorstellen, mich im kommenden Jahr mal an einen Halbmarathon zu wagen.“ Einen kompletten Marathon aber kommt nicht in Frage: „In dieser Hinsicht hege ich keinerlei Ambitionen.“
Damit in drei Wochen alles glatt läuft, hat der Arbeitgeber für alle Teilnehmer am Vorabend eine Pastaparty organisiert. „Da kann man noch mal Kraft tanken und tief Luft holen. Ein nervöses Kribbeln spüre ich aber schon jetzt.“