Rupprath, der am Freitag bei der Kurzbahn-WM in Manchester als Weltrekordhalter über 50m Rücken an den Start geht, ist bei einem australischen Ausrüster (Speedo) unter Vertrag, dessen neuer Anzug LZR Racer für Schlagzeilen sorgt. Bei Starts für den DSV muss der Rostocker aber wie alle deutschen Schwimmer den Anzug von Ausrüster adidas tragen.
Nach Ansicht von Rupprath schneide sich der DSV damit ins eigene Fleisch. "Mit Schwimmanzügen, mit denen wir nicht zurechtkommen, gibt es vielleicht keine vorderen Plätze in Peking, und das wirft dann ein schlechtes Licht auf den Verband, der ja nach Olympia wieder Verträge mit einem Fernsehsender und einem Ausrüster schließen will", sagte Rupprath: "Das ist ein Teufelskreis." Trotz der Flut von Rekorden, die fast ausschließlich im LZR Racer aufgestellt worden sind, kann Rupprath die Diskussion nicht nachvollziehen. "Bei uns geht es wie in der Formel 1 um Verbesserungen im Hundertstelsekundenbereich", so Rupprath, da sei es doch klar, dass technisch alles versucht werde. An ein generelles Verbot der Schwimmanzüge oder gar eine Annullierung der jüngsten Rekorde durch den Weltverband FINA glaubt Rupprath nicht. "Die FINA hat ja die Anzüge offiziell zugelassen, und es gibt bislang auch keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass die Anzüge nicht den Regeln entsprechen", sagte Rupprath: "Und alle Weltrekorde, die seit Aufkommen der Ganzkörperanzüge in den vergangenen Jahren aufgestellt wurden, plötzlich zu annullieren, das wird sich keiner trauen."
Die FINA befasst sich am Samstag am Rande der Kurzbahn-WM mit dem Thema. In einer Pressemitteilung hatte der Weltverband bereits verlauten lassen, dass man keinen objektiven wissenschaftlichen Beweis für einen angeblichen Wettbewerbsvorteil sehe.