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Tusem Essen kann mit der Party beginnen

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Handball: Tusem Essen kann mit der Party beginnen
Foto: Michael Gohl
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Bei zwölf Punkten Vorsprung bei nur noch sechs ausstehenden Partien ist der Abstieg nur noch theoretisch möglich. Die Handballer von Tusem Essen können so langsam feiern.

ustin Müller zündete die Jubel-Explosion. Der Rückraumspieler des Tusem Essen schnappte sich im Auswärtsspiel bei der HSG Nordhorn-Lingen wenige Sekunden vor dem Ende den Ball, rannte in Richtung Torauslinie und zirkelte den Ball mit großer Präzision am gegnerischen Torwart vorbei. Das Tor zum 27:27 war gleichzeitig der Endstand, der der Mannschaft von der Margarethenhöhe einen ganz wertvollen Punkt brachte. Denn mit diesem ist der Vorsprung auf die Abstiegsplätze auf zwölf Zähler angewachsen. Damit ist dem Tusem der Klassenerhalt praktisch nicht mehr zu nehmen.

„Unter dem Strich bleibt nach diesem Wochenende ein sehr positiver Eindruck“, sagte Trainer Jaron Siewert kurz nach dem Unentschieden in Nordhorn-Lingen. Der 24-Jährige war sichtlich zufrieden und durchaus erleichtert. Denn bislang erlebten er und seine Mannschaft eine Saison mit vielen Höhen und Tiefen – und genau diese ließen zwischendurch leise Zweifel aufkommen. Denn sowohl zu Beginn der Hin- als auch zur Rückrunde hatten die Essener Probleme und jeweils einen echten Negativlauf. Doch zweimal bekamen sie die Kurve – und das auf beeindruckende Weise. Mittlerweile ist der Tusem seit sechs Spielen in Serie ungeschlagen, war gegen keine Mannschaft wirklich schwächer. Im Gegenteil: Die Siege hätten zum Teil sogar deutlicher ausfallen können.

„Der Lauf jetzt erinnert mich stark an die Hinrunde. Da haben wir uns auch gefangen, Selbstvertrauen bekommen und dann unseren Handball gespielt“, so Siewert, der auch in den schwierigen Phasen die Ruhe behalten hat. Vor allem aber konnte der junge Trainer auch taktisch etwas bewirken. So stellte er beispielsweise während eines Spiels die Deckung um, was die gegnerische Mannschaft durchaus vor noch schwierigere Aufgaben stellte. Zudem ist bei einigen Spielern die Formkurve angestiegen. Bestes Beispiel: Sebastian Bliß. Der Torwart hatte zu Rückrundenbeginn arge Probleme, bekam nur selten eine Hand an den Ball. Ein echter Rückhalt war er in diesen Spielen nicht. Doch nun ist Bliß wieder ein wichtiger Faktor, der zuletzt entscheidend war. Sowohl beim 26:24-Erfolg gegen Emsdetten als auch zuletzt in Nordhorn-Lingen, denn in beiden Spielen kam der 28-Jährige auf annähernd 20 Paraden.

Der Lauf jetzt erinnert mich stark an die Hinrunde. Da haben wir uns auch gefangen, Selbstvertrauen bekommen und dann unseren Handball gespielt

Tusem-Trainer Siewert

Auch in der Offensive legte der Tusem zu. Linksaußen Tom Skroblien, der vor kurzem seinen Vertrag verlängert hat, ist eine echte Konstante und trifft immer mehrfach. Eigengewächs Felix Käsler hat einen Schritt nach vorne gemacht, und auch Luca Witzke hat sich direkt gut in der Mannschaft eingefunden. Viele positive Ansätze, auch wenn längst noch nicht alles immer nach Plan läuft. Mal fehlt die Aggressivität in der Abwehr, mal die Konsequenz im Abschluss, und häufig erlaubt sich der Tusem in den Spielen mal eine Schwächephase. Das wurde – auch wegen des Kampfgeists – in den vergangenen Partien weniger zum Verhängnis als in den schlechten Wochen zuvor.

Doch nun, wo der Klassenerhalt erreicht ist, ist man in erster Linie zufrieden auf der Margarethenhöhe. „Vor allem am vergangenen Wochenende haben wir viele Sachen geschafft, die wir uns vorgenommen hatten“, sagt Siewert, „denn wir haben vier Punkte geholt, uns weiter von den Abstiegsplätzen abgesetzt und sind damit sehr glücklich.“

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