In diesem kleinen Ortsteil von Hirschberg an der Bergstraße geht in der Heinrich-Beck-Halle alle zwei Wochen das Licht an und ein Teil der rund 6000 Einwohner macht sich auf den Weg dorthin: Denn bei der SG Leutershausen gibt es seit dieser Saison wieder Spitzenhandball zu sehen. An diesem Samstag steht für den Aufsteiger das nächste Heimspiel auf dem Plan, der Tusem Essen ist zu Gast (Anwurf 20 Uhr).
Die SG Leutershausen hat mehr Tradition als es die Größe des Ortes vermuten mag. Die Baden-Württemberger gehören zu den Gründungsmitgliedern der Handball-Bundesliga und feierten 1968 ihren größten Erfolg, den Gewinn der Deutschen Meisterschaft. Seitdem ging es mal bergauf und bergab, in diesem Sommer gelang die Rückkehr in das Unterhaus. Und dort hat sich die SG Leutershausen schnell zurechtgefunden: Immerhin vier Siege konnte die Mannschaft von Trainer Marc Nagel schon einfahren, das reicht momentan zu Platz sechs. „Leutershausen hat einen absoluten Lauf. Sie sind sehr eingespielt und haben nach dem Aufstieg ordentlich Selbstvertrauen“, weiß auch Essens Trainer Stephan Krebietke.
Dessen Mannschaft steht unter Zugzwang. Nach gutem Saisonstart wartet der Tusem mittlerweile schon seit drei Spielen auf Punkte und rutschte in der Tabelle daher auf Rang 14. „Bei uns haben zuletzt ein paar Bausteine gefehlt. Und in dieser ausgeglichenen Liga wird das ausgenutzt“, so Krebietke. Teils unglückliche, teils aber auch selbstverschuldete Niederlagen kassierten die Essener in den letzten Wochen. Zu viele Abstimmungsfehler und fehlende Cleverness in der Schlussphase verdarben dem Tusem die Spiele. Dabei zeigte das Team von der Margarethenhöhe grundsätzlich keine schlechten Leistungen. Dennoch sind Niederlagen gegen Aufsteiger doppelt bitter, zumal im Kampf um den Klassenerhalt gegen die direkten Konkurrenten jeder Punkt am Saisonende entscheidend sein kann.
Im Auswärtsspiel bei der SG Leutershausen soll die Formkurve nun wieder steigen. „Wir fahren mit viel Willen da hin. Jeder muss eine Schippe drauflegen und wir müssen jetzt Charakter zeigen“, sagt der Tusem-Trainer, der neben den Langzeitverletzten Carsten Ridder und Carlos Donderis Vegas auch auf Torhüter Angelo Grunz, Pasqual Tovornik und Michael Kintrup verzichten muss. „Wir sind gebeutelt und sehr dünn aufgestellt. Trotzdem haben wir eine Chance und erhoffen uns was.“