"Wir gehen davon aus, dass die zuletzt gegen die Uniklinik Freiburg erhobenen, nicht nachgewiesenen Behauptungen lückenlos aufgeklärt werden können", erklärte Stapleton. Um die Betreuung der Athleten weiter sicherzustellen, werde man sich nach Alternativen umsehen, die den Fahrern die "bestmögliche medizinische Versorgung garantieren", so der US-Amerikaner.

Will in den 90er Jahren alles getan haben, um Doping zu bekämpfen: Jürgen Kindervater. (Foto: firo)
Die beiden Freiburger Mediziner waren in dem am Montag in seiner Heimat erschienenen Buch des Belgiers D´hont, der in den Jahren 1992 bis 1996 als Mannschaftsbetreuer bei Telekom beschäftigt war, beschuldigt worden, die Fahrer des Teams systematisch mit dem Dopingmittel EPO versorgt zu haben. Der Heidelberger Dopingexperte Professor Werner Franke hatte daraufhin Anzeige wegen Verdachts auf Verstöße gegen das Arzneimittelgesetz und wegen versuchter Körperverletzung erstattet. Stapleton hatte bei Bekanntwerden der Anschuldigungen erklärt, dass er den Ärzten rate, eine Klage gegen den Ex-Masseur in Betracht zu ziehen. Dies ist bislang nicht geschehen. "Wir hoffen, dass die unabhängigen Experten die Vorwürfe entkräften können", meinte der Teamchef.
Derweil verteidigte Telekoms ehemaliger Sportmarketing-Chef Jürgen Kindervater das Kontrollsystem des Magenta-Teams in den 90er Jahren. "Wir haben damals viel Geld in die Hand genommen, um zusätzliche unangemeldete Kontrollen zu bezahlen. Wir haben Geld ohne Ende eingesetzt, um aufzupassen", sagte Kindervater dem sid. Rund eine Million Mark habe die Telekom jährlich investiert, etwa um bei der Anti-Doping-Kommission des deutschen Sports unangemeldete Kontrollen auf EPO und andere Dopingpräparate in Auftrag zu geben.