„Wir haben einfach mehr Fehler gemacht als die Galaxy, das hat uns den Sieg gekostet“, erklärte sich Vince Martino, Head Coach der Hamburg Sea Devils nach der Begegnung. „Ich bin stolz auf meine Mannschaft. Sie hat bis zur letzten Sekunde gekämpft.“
Von Beginn an versuchte die Galaxy deutlich zu machen, warum sie ganz oben in der Tabelle stehen. Hamburg steckte nie auf und hatte den gefährlichen Angriff der Hessen meistens gut im Griff, doch zwei lange Pässe von Frankfurts Quarterback J.T. O’Sullivan und das nötige Quäntchen Glück machten schließlich den Unterschied.
Der erste tiefe Pass O’Sullivans ließ nicht lange auf sich warten. Nachdem Hamburgs erste Angriffsserie trotz einiger schöner Pässe von Casey Bramlet (#5, Washington) auf Justin Jenkins (#11) und Mike Pinkard (#86) kurz hinter der Mittellinie ins Stocken kam, fand der Spielmacher der Galaxy bereits bei seinem dritten Pass Aaron Hosack für einen 65 Yard Touchdown Pass.
Die Sea Devils wirkten geschockt, fanden in ihrer zweiten Angriffsserie keinen Rhythmus und mussten nach nur drei Spielzügen erneut punten. Frankfurt begann diesmal an der eigenen 40 Yard Linie. O’Sullivan warf Pässe für 10, 7 und 19 Yards und führte die Galaxy sicher in die Hamburger Hälfte. Mit dem letzten Spielzug verpasst es John Walker (#28, Houston), den Drive der Gastgeber zu beenden. Ihm glitt ein Pass des Frankfurter Spielmachers durch die Hände. Anschließend setzte Tim Sandidge (#71, St. Louis) O’Sullivan gewaltig unter Druck. Dessen Verzweiflungspass wurde beinahe von Justin Kurpeikis (#97) abgefangen. Die Frankfurter atmeten einmal tief durch und erhöhten dann mit einem 40 Yard Fieldgoal von Rhys Lloyd auf 10:0.
Rich Parson (#14, Oakland) sorgte beim anschließenden Kick Return für ein Ausrufezeichen. Der Receiver trug den Ball aus der eigenen Endzone bis an die 48 Yard Linie der Galaxy zurück. Doch die Offensive der Sea Devils konnte die gute Feldposition nicht ausnutzen. Rod Rutherford (#12), der wie üblich im zweiten Viertel für Bramlet spielte, warf einen ungenauen Pass auf Teyo Johnson (#85, Denver). Der Tight End konnte den Ball nicht sichern und Chris Laskowski griff zu. Die Hamburger Defensive ließ aber keinen nennenswerten Raumgewinn zu und so musste die Galaxy erstmals punten.
Hamburg bekam weniger als zwei Minuten vor der Halbzeit eine weitere Chance, den Rückstand zu verkürzen. Rutherford begann den Drive mit einem 15 Yard Lauf. Eine Strafe gegen die Gastgeber brachte weitere 15 Yards. Anschließend lief der Quarterback für 13 weitere Yards und bediente dann Jenkins für 15 Yards. Doch näher kamen die Sea Devils nicht mehr an die Frankfurter Endzone heran. So kam Shane Andrus (#3, Indianapolis) für ein 50 Yard Fieldgoal aufs Feld. Der Kick war jedoch zu kurz und Frankfurt nahm eine 10:0-Führung mit in die Halbzeitpause.
Halbzeit zwei begann mit einem „Big Play“ aus Hamburger Sicht. Denn schon beim ersten Spielzug verloren die Frankfurter den Ball. Kurpeikis erzwang einen Fumble von Galaxys Running Back Charles Anthony. Defensive End Jimmy Verdon (#91, Cincinnati) eroberte das „Ei“ an der gegnerischen 24 Yard Linie. Drei Spielzüge später gab es endlich die ersten Hamburger Punkte. Andrus verwandelte ein 38 Yard Fieldgoal und verkürzte auf 3:10.
Die Defensive der Hamburg Sea Devils machte weiter Druck. Denn erneut musste Frankfurt den Ball schnell wieder abgeben – nach nur drei Spielzügen. Hamburg hatte den Gastgebern seit deren Fieldgoal nur zwölf Spielzüge erlaubt. Nun war es also am Angriff der Hanseaten, die Begegnung wieder offen zu gestalten. Und der Mann, der das Heft in die Hand nahm, war Bramlet. Erst ein Lauf über 7 Yards, dann ein 10 Yarder auf Scott McCready (#87). Wenig später warf Bramlet einen 33 Yard Pass auf einen völlig frei stehenden Johnson. Jenkins fing darauf einen 19 Yard Pass des Hamburger Spielmachers. Tief in der Frankfurter Hälfte stehend, erzielte das selbe Duo ein neues First Down. Bramlet feuerte einen 14 Yard Pass direkt auf Jenkins, der von drei Verteidigern der Galaxy umringt war. Doch wieder gab es keinen Touchdown. Nach zwei erfolglosen Laufversuchen wurde Bramlet beim dritten Versuch unsanft zu Boden gebracht – dabei hatte er sich noch zwei Abwehrrecken der Galaxy entledigt. Andrus verkürzte aus 35 Yards auf 6:10.
Frankfurt spürte den Hamburger Atem im Nacken und fand plötzlich Wege, den Ball wieder zu bewegen. Mit kurzen Läufen von Anthony und sicherem Passspiel von O’Sullivan marschierte die Galaxy langsam aber sicher übers Feld. Dann erlaubte sich Grimes einen schweren Fehler. Eine Pass Interference Strafe brachte die Gastgeber nah an die Hamburger Endzone. Doch die Sea Devils Defensive besann sich auf ihre Stärken und verhinderte Schlimmeres. Frankfurts Kicker Lloyd traf aus 35 Yards. 13 Minuten waren noch zu spielen und Frankfurt führte mit 13:6.
Nun wechselten sich Freude und Frust bei den Sea Devils ab. Bramlet warf mit dem ersten Spielzug nach dem Kickoff einen 51 Yard Pass auf Marcus Maxwell (#19, San Francisco). Doch sofort darauf eroberten die Frankfurter den Ball. Bramlet wurde beim Wurf behindert. Sein abgefälschter Pass landete in den Armen eines Frankfurter Defensive Lineman. Die Verteidigung der Hansestädter hielt jedoch dicht und die Galaxy musste punten. Griffin begann den Drive der Hamburger mit einem 13 Yard Lauf. Dann holte Bramlet erneut zum „großen Wurf“ aus und fand Jenkins über 45 Yards. Griffin setzte einen 11 Yard Lauf drauf. Aber irgendwie wollte der Ball einfach nicht in die Endzone. Ein kurzer Lauf und zwei fallen gelassene Pässe später erzielte Andrus sein drittes Fieldgoal. Aus 30 Yards markierte er das 9:13. Zu spielen waren noch 5:50 Minuten.
Doch die verpassten Chancen waren am Ende einfach zu viele an der Zahl. Und die Galaxy machte 3:32 Minuten vor Ende der Partie den Sack zu. Anthony hatte zwei Läufe für insgesamt 30 Yards. Dann wurde er zweimal von Hamburgs Defense gestoppt. Doch beim dritten Versuch hatte O’Sullivan genug Zeit, um Felton Huggins für 52 Yards Raumgewinn zu finden. Sekunden später tankte sich Anthony aus 5 Yards in die Endzone. 20:9 Frankfurt.
Noch gaben sich die Gäste nicht auf. Griffin trug den anschließenden Kickoff bis an die 18 Yard Linie der Galaxy für 79 Yards zurück. Diesmal verschwendeten die Sea Devils keine wertvolle Zeit. Bramlet warf unter größtem Druck einen 18 Yard Touchdown Pass auf Jenkins. Die anschließende Two-Point-Conversion gelang ebenfalls. Bramlet fand keine Anspielstation und lief selbst in die Endzone. Nur 20 Sekunden nach dem Frankfurter Touchdown führten die Gastgeber nur noch mit 20:17.
Coach Martino entschloss sich gegen einen Onside Kick und zeigte somit sein Vertrauen in die Defensive, die die Frankfurter den Großteil des Abends gut im Griff hatten. Die Verteidigung der Sea Devils ließ aber zwei First Downs zu und der Tabellenführer behielt seine weiße Weste.
Stimmen:
Sea Devils Head Coach Vince Martino: „Ich gratuliere den Frankfurtern zu ihrem dritten Saisonsieg. Wir haben einfach mehr Fehler gemacht als die Galaxy, das hat uns den Sieg gekostet. Ich bin stolz auf meine Mannschaft. Sie hat bis zur letzten Sekunde gekämpft.“
Sea Devils Wide Receiver Justin Jenkins, der 7 Bälle für 136 Yards und einen Touchdown fing: „Es ist toll, dass ich ein großartiges Spiel gemacht habe. Doch ein Sieg wäre mir lieber gewesen als all die Catches und Yards.“
Splitter: Wide Receiver Scott McCready (#87) setzte lediglich in der ersten Angriffsserie der Hamburger einige Spielzüge aus. Anschließend nahm er seine gewohnte Rolle im Hamburger Angriff ein. Frankfurt musste ab der zweiten Halbzeit ohne ihre Stars Anthony Sherrell (Running Back) und Aaron Hosack (Receiver) auskommen.