Der Druck für das junge Bayer-Team war riesengroß. Es ging um alles oder nichts und zu Beginn der Partie schienen die Wuppertaler unter der Last des Gewinnen müssens zu zerbrechen. „Die Stimmung auf dem Feld war sehr seltsam. Es lief nicht fiel zusammen. Jeder hat sich die Bedeutung dieses Spiels anmerken lassen“, erkannte auch Trainer Jens Larsen. Zu allem Überfluss machte die Anzeigetafel große Probleme. Sie nahm ihren Dienst erst ab Mitte des zweiten Satzes wieder vorschriftsmäßig auf. Zu diesem Zeitpunkt hatten auch die Hausherren die Wende auf dem Spielfeld geschafft. Mit Beginn von Durchgang Nummer zwei schafften die Bergischen erstmals im Match eine Führung, erst zwei Punkte, später drei und als es in die Endphase des Satzes ging, sogar fünf Punkte.
Immer wieder fütterte Zuspieler Gergely Chowanski seinen Diagonalangreifer Peter Lyck mit Bällen. Und der dänische Nationalspieler bedankte sich mit zahlreichen erfolgreichen Schmetterschlägen. Deutlich ging der Satz mit 25:19 an den SV Bayer.
Enger wurde es dann wieder in Durchgang zwei. Zwar führte das Larsen-Team permanent, doch ein beruhigender Vorsprung wollte nicht gelingen. Beide Mannschaften produzierten eine Reihe von Aufschlagfehlern. Die beiden Entscheidenden die Hachinger. Für das 24:22 aus Wuppertaler Sicht und den verwandelten Satzball durfte sich der SV Bayer beim Gast aus Bayern bedanken. Auch in Satz Nummer vier erspielten sich die Wuppertaler leichte Vorteile. Doch eine zwischenzeitliche Drei-Punkte-Führung hatte der TSV beim 16:16 egalisiert. Mit zwei erfolgreichen Blocks brachte sich der SV Bayer dann allerdings endgültig auf die Siegerstraße. Gleich der erste Matchball zum 3:1-Erfolg saß.
„Wir können soviel besser spielen, aber in so einem Match ist es halt schwierig, die Lockerheit zu bewahren. Wir waren nicht 100-prozentig frei im Kopf. Zum Glück gibt es das Wuppertaler Publikum, das uns dann immer hilft“, freute sich Trainer Larsen über die Superstimmung in der Bayerhalle. „Die Geduld war ein entscheidenden Faktor. Und die Jungs haben nach dem verlorenen ersten Satz ihr Herz zurück in die Hand genommen. Sie haben wirklich Charakter gezeigt, gerade auch nach der unglücklichen Niederlage in Unterhaching“, so Larsen weiter.
Am heutigen Dienstagabend (19 Uhr) steht für den SV Bayer Wuppertal beim TSV Unterhaching bereits das nächste Endspiel auf dem Programm. Der Sieger zieht ins Play-off-Halbfinale ein.