Heute und in den kommenden beiden Tagen können sich die sich sonst als Einzelkämper durch die Saison schlagenden Tennisprofis wieder als Teamspieler beweisen. Die erste Runde des traditionsreichen Daviscup steht auf dem Programm. Bei der aktuellen Auflage des Mannschaftswettbewerbes scheint nur eines sicher: So richtig sicher darf sich niemand sein. Denn seit den Schweden 1998 hat kein Team mehr die erfolgreiche Titelverteidigung geschafft, die vergangenen sieben Jahre gab es immer einen neuen Sieger. Die Zeiten der Seriensiege von Rekordchampion USA oder Australien sind längst vorbei.
Vorjahressieger Russland muss nach Chile reisen
Auch diesmal steht Vorjahressieger Russland schon vor dem ersten Aufschlag mächtig unter Druck. Denn das Team muss auf den Weltranglistendritten Nikolaj Dawydenko sowie Michail Juschni verzichten und mit Marat Safin an der Spitze zu allem Überfluss auch noch nach Chile reisen. In La Serena warten Australian-Open-Finalist Fernando Gonzalez und Nicolas Massu, die Doppel-Olympiasieger, die im Team regelmäßig über sich hinauswachsen.
Geht es nach dem ausrichtenden Tennis-Weltverband steigt die spektakulärste Partie der ersten Runde aber in Krefeld. Dort stehen beim nächsten deutschen Anlauf, endlich mal wenigstens in die Nähe der "hässlichsten Salatschüssel der Welt" zu kommen, gleich drei Spieler aus den Top Ten auf dem Platz - so viele, wie bei keiner anderen Partie. Für Deutschland schlägt die Nummer zehn Tommy Haas auf, die Kroaten bieten in Ivan Ljubicic und Mario Ancic die Nummern acht und neun auf, so dass die ITF das Duell zum "Match of the round" erklärte.
Die Kroaten waren als Sieger 2005 im vergangenen Jahr ebenso vorzeitig gescheitert, wie ihre Vorgänger aus Spanien im Jahr der Titelverteidigung. Angeführt vom Weltranglistenzweiten Rafael Nadal reisen die Iberer diesmal nach Genf in die Schweiz. Zum Superduell Nadal gegen Roger Federer kommt es allerdings nicht, denn der Branchenprimus schont sich erneut in einer ersten Runde. "Für uns ist es wohl besser, dass er nicht dabei ist. Aber ich weiß natürlich, dass es eine größere Show wäre, wenn Roger hier wäre", meinte Rafael Nadal. Er ist als einer von insgesamt sieben Top-Ten-Spielern am Wochenende im Einsatz.
Rekordgewinner USA schlägt in Tschechien auf
Gleich zwei Profis dieser Kategorie schlagen in Andy Roddick und James Blake für die USA in Tschechien auf. 31-mal haben die US-Amerikaner den Cup bislang gewonnen, der letzte Erfolg liegt allerdings schon zwölf Jahre zurück. Vorjahresfinalist Argentinien muss beim Gastspiel in Österreich auf Topmann David Nalbandian verzichten und steht wohl ebenso vor einem schweren Gang wie Australien auf Sand in Belgien. Außerdem spielen in Minsk Weißrussland und Schweden gegeneinander.