ASC Dortmund: Casper vom Live-Stream begeistert

"Nur durch Visionäre kommt man als Verein auch weiter"

Herr Casper, wie kamen Sie auf den Einfall, die Partien zu übertragen? Vorweg: Wir sind nicht der Überträger. Die Idee kam vom unserem Sponsor Hoody.de, der in den neuen Medien sein Tätigkeitsfeld hat. Unsere Vorgabe war immer ein Live-Ticker, den man locker hätte einbinden können. Das war Herrn Boris Edelhoff aber nicht genug. Und er stellte uns den Live-Stream vor. Aufgrund der Rechtevergabe stellen wir aber lediglich den Link zum Video und haben es nicht auf der eigenen Homepage eingebunden. Wir haben auch noch keinen Cent dafür bezahlt, denn Beiträge können in unserem amateurhaften Dasein keine Rolle spielen.

Warum werden keine Heimspiele übertragen? Aufgrund unserer Fanpolitik bieten wir den Service nur bei Auswärtsbegegnungen an. Wir wollen die Leute schließlich ins Stadion holen. Die Gastgeber beschweren sich aber nicht, da wir immer ein paar hundert Anhänger mitbringen. Im Kreuzbergstadion in Olpe war die Übertragung aber gar nicht so einfach, denn die technischen Voraussetzungen stimmen nicht. Aber wir stecken noch in den Anfangsschuhen und werden dieses Problem auch lösen.

Also ist die Resonanz bislang positiv und Sie werden das Konzept weiter ausbauen? Ja. In unserem Gästebuch sind alle Einträge durchweg euphorisch. Und auch die Resonanz aus der Liga ist positiv.

Sie haben bereits die technischen Voraussetzungen angesprochen. Was benötigt man? Neben dem Computer-Equipment ist es besonders wichtig, eine ruhige Hand zu haben. Ich selbst habe auch schon einmal hinter der Kamera gestanden. Aber es ist etwas völlig anderes, als den Kindern beim Spielen hinterherzulaufen. Das ist richtig schwer, ein Match zu verfolgen und den Ball immer wackelfrei im Blick zu haben. Da kriegt man es wirklich an den Nerven. Hat sich die Neuerung denn auch schon bezahlt gemacht? Seit anderthalb Jahren versuche ich, die Homepage aufzupeppen. Wir haben im Monat zwischen 10.000 und 15.000 Zugriffe. Die meisten User interessiert dabei natürlich die erste Seite. Seit dem 1. Januar haben wir auch Werbung eingebunden. Aber wir wollen unsere Interessenten nicht mit Bannern oder Popups befeuern, sondern haben deshalb kleine Icons eingebunden. Also kann man durchaus auch im wirtschaftlichen Bereich von einem Erfolg sprechen.

Zwei Mal wöchentlich wird der Newsticker aktualisiert. Stimmt, sonntags und mittwochs versuche ich, die Nachrichten zeitnah reinzustellen. Das wissen die Leute und unser Server kommt regelmäßig an seine Belastungsgrenze. Denn wenn wir 1.000 bis 1.500 Zugriffe zeitgleich haben, ist das schon beeindruckend. Deshalb aktualisiere ich die Berichte auch fast nach jedem Satz, den ich geschrieben habe, damit immer sofort Futter da ist. Aber unser Gesamtvolumen hat sich dadurch nicht großartig verändert. Es kommen aber viel mehr Gästefans als vorher drauf. Und man muss berücksichtigen, dass es noch gar keine Werbung dafür gibt, sondern die Menschen einfach darüber sprechen. Sie haben es bereits angesprochen, dass die Rechtevergabe schwierig ist. Wie geht der Verein denn mit dieser Problematik um? Das ist ein ganz sensibles Thema. Im Club herrschen auch unterschiedliche Meinungen, deshalb trägt unser Sponsor die Kosten und hat sich auch mit der rechtlichen Seite auseinandergesetzt. Wir halten uns zurück. Herr Edelhoff ist der Macher, der uns voran treiben will. Aber nur durch solche Visionäre kommt man als Verein auch weiter. Und das kann der ASC von sich behaupten? Ja. So schnell wie sich der sportliche Bereich entwickelt, so schnell kommt der Verein mit der Infrastruktur gar nicht nach. Deshalb brauchen wir viele fleißige Helfer. Und zum Glück haben wir die. Deshalb sind wir uns auch alle einig, dass diese zukunftsorientierte Projekt dem gesamten Club helfen wird.