Westfalia Herne verlor am Sonntag das zweite Ligaspiel in Folge. Gegen den FC Iserlohn verlor das Team von Trainer Christian Knappmann trotz langer 1:0-Führung am Ende mit 1:2. Die Art und Weise der Niederlage war dabei ziemlich kurios und wirft im Nachhinein einige Fragen auf.
Nachdem der Ball im Tor-Aus war, zeigte Schiedsrichter Yannik Rupert Veli Cetin von Westfalia Herne Gelb wegen Meckerns. Doch obwohl der Ball im Aus war, gab es für das Meckern einen Freistoß für Iserlohn - und der saß. Die Folge: Riesenjubel bei Iserlohn, riesiges Unverständnis bei Herne.
In der letzten Aktion des Spiels ging der FC Iserlohn in Überzahl in Führung. Dementsprechend frustriert zeigte sich Knappmann nach Abpfiff der Partie. Doch mit der ersten Halbzeit seiner Mannschaft war der 43-Jährige zufrieden: „In der ersten halben Stunde hatten wir meiner Meinung nach ein deutliches Übergewicht. Zum Ende der ersten Halbzeit wurde es ein offeneres Spiel mit Umschaltmomenten auf beiden Seiten.“
Zur Freude Knappmanns sorgte eine unter der Woche einstudierte Taktik für die Führung: „Wir wussten, dass Iserlohn über die linke Seite anfällig ist. Wir haben trainiert, dass wir auf der anderen Seite Überzahl schaffen und dann diagonal rüberspielen. Dadurch haben wir es geschafft, Agita oft ins direkte Duell zu schicken. Der Plan ist genau aufgegangen.“
Über die oben beschriebene Situation rund um den fragwürdigen Freistoß hatte der 43-jährige Übungsleiter ebenfalls eine sehr deutliche Meinung: „Der Schiedsrichter hatte einen großen Anteil an der Niederlage. Wenn der Torwart wegen Zeitspiel beim Abstoß Gelb bekommt, gibt’s doch auch keinen Elfmeter. Zeitspiel ist genau wie Meckern eine Unsportlichkeit, für die gab es noch nie Elfmeter. Warum gibt es da dann Freistoß?”
Dadurch, dass der Ball nicht mehr im Spiel ist, würde es regeltechnisch nach der gelben Karte für das Meckern mit Abstoß weitergehen. Knappmann: „ Diesen Freistoß zu geben, das ist, soweit ich weiß, ein klarer Regelverstoß vom Schiedsrichter.“
Mit dem Ausgleich kam bei Herne alles zusammen. Innenverteidiger und sportlicher Leiter Marcus Piossek sah wegen Meckerns innerhalb von wenigen Sekunden Gelb-Rot: „Ich glaube meinem Spieler, wenn er sagt, dass er nicht gemeckert hat, sondern normal diskutiert. Ob man nach so einer Fehlentscheidung beim Gegentor dann Gelb-Rot geben muss, weiß ich nicht. Als Schiedsrichter so in ein Spiel einzugreifen, ist schon hart. Wie der Sieg für Iserlohn zustande kommt, ist höchst skandalös und hat einen faden Beigeschmack.“
Eine weitere Kuriosität in diesem Spiel: Riku Tomé wurde in der 58. Minute eingewechselt, doch nach weniger als 15 Minuten wieder ausgewechselt. Knappmann erklärt diesen Wechsel: „Er hat direkt nach der Einwechslung Gelb gesehen und hatte dann noch ein Foul. Ich wollte eben genau nicht in Unterzahl geraten. Das Spiel kippte gerade in Richtung Iserlohn, und da wollte ich nicht in Unterzahl weiterspielen.“