Hoch her ging es am Sonntag bei der Partie zwischen dem Westfalenliga-Sechsten FC Lennestadt und Tabellenführer FC Brünninghausen. Ganze vier Mal wurde der Spielstand gedreht, am Ende siegten die Brünninghauser mit 5:4 durch zwei Jokertore von Julian Trapp in der 94. und 95. Minute - obwohl erst nach 88. Minuten die 4:3-Führung für Lennestadt gefallen war!
Doch wie schon in der Vorwoche gegen den BSV Schüren konnte der Spitzenreiter aus Dortmund das Spiel in der Nachspielzeit noch für sich entscheiden.
Ein Spielverlauf, der FCB-Trainer Rafik Halim alles abverlangt hat. "Gegen Lennestadt war es ein absolut verrücktes Spiel, das hat eigentlich alles geboten. In der ersten Halbzeit hätten wir nach dem 1:0 noch ein zweites Tor nachlegen und das Spiel beruhigen können, gehen aber nur mit der knappen Führung in die Pause. In der zweiten Hälfte ist meine Gefühlswelt dann kurz ins Wanken geraten. Nach zwei Treffern von Lennestadt hatten wir die Partie gedreht und uns einen 3:2-Vorsprung erkämpft, dann liegt in der 88. Minute plötzlich der Gegner wieder in Führung", berichtet er.
Am Ende nahm die Mannschaft vom Hombruchsfeld die Punkte aber natürlich gerne mit - wie schon in der Vorwoche, beim Last-Minute-Sieg gegen den BSV Schüren. Die Schlussphase einer Partie scheint Halims Team also eindeutig zu liegen.
Das bestätigt der Trainer auch: "Wir haben in letzter Zeit viele Spiele in den letzten Minuten für uns entschieden, nicht nur durch Tore, sondern auch durch Aktionen unserer Hintermannschaft oder einen gehaltenen Elfmeter von unserem Torhüter".
Die Mannschaft glaubt derzeit an sich und kann damit Berge versetzen
Rafik Halim
Als Grund dafür nennt er die mentale Stärke seiner Mannschaft. "Die Mannschaft glaubt derzeit an sich und kann damit Berge versetzen. Allein, dass wir nach dem 4:4 in der 94. Minute direkt den Ball aus dem Netz holen und auf das 5:4 gehen, ist enorm, das würde nicht jeder so machen. Auch wenn wir unser Glück zurzeit etwas herausfordern, man sollte uns nie abschreiben", erklärt er.
Grundsätzlich, so der Coach, wäre es ihm schon lieber, es nicht immer auf die Schlussminuten ankommen zu lassen. Das beobachtet er in der Liga aber derzeit nur bei einem Team: Aufstiegskonkurrent Türkspor Dortmund.
Deswegen "wäre es vermessen zu sagen, dass wir das kommende Spiel gegen den DSC Wanne-Eickel früher entscheiden werden", blickt er voraus. Am Ende möchte Halim dort mit seinem Team aber dreifach punkten. "Wann die Tore dafür fallen, ist mir am Ende eigentlich egal."