Westfalia Herne ist - beziehungsweise war einmal - einer der großen Namen im Ruhrgebiet. Gegründet 1904. In den besten Jahren auf einer Höhe mit Dortmund und Schalke. Mehrfach in der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft. Es folgten viele Auf und Abs. Aber so dramatisch wie aktuell war die Lage lange nicht mehr. Es droht der Absturz in die Landesliga.
Bei Westfalia Herne ging es schon häufig mal rauf und runter. Der Abstieg in die Westfalenliga im vergangenen Sommer war dabei nichts Neues für den Verein vom Schloss Strünkede. Schon im Jahr 2015 musste der Gang in die Westfalenliga angetreten werden.
Damals gelang nach zwei Spielzeiten unter Trainer Christian Knappmann allerdings der Wiederaufstieg. Aber schon unter Knappmann begann 2019/20 der langsame Zerfall. 2019/20 stand Herne beim Abbruch knapp über dem Strich, 2020/21 rettete den Verein der Corona-Abbruch vor dem Abstieg, Herne hatte nach acht Partien erst einen Punkt auf dem Konto.
In der letzten Saison war es dann nicht mehr zu verhindern, der Abstieg in die Westfalenliga musste erneut angetreten werden. Im Gegensatz zu der Vergangenheit war aber etwas neu bei dem Abstieg. Zehn Punkte in der Oberliga Westfalen nach 30 absolvierten Partien waren der absolute Tiefpunkt. Dachte man zumindest in Herne. Denn nun droht Westfalia der nächste Absturz, in die Landesliga.
Unter Trainer Hayrettin Celik läuft es weiter nicht gut. Mit nur 16 Punkten aus 20 Partien und einem Torverhältnis von 33:57 wurde die Hoffnung auf einer Kehrtwende immer geringer. Zusätzlicher Motivationsdämpfer: Bei der letzten Heimniederlage gegen YEG Hassel waren nur mickrige 130 Zuschauer zu Gast in der Polygonvatro-Arena.
Nun aber ein Hoffnungsschimmer im Abstiegskampf. Im Auswärtsspiel beim FC Iserlohn gab es einen 2:1-Erfolg zu feiern. Ferhat Mumcu (25.) und Simon Struck (65.) brachten Herne auf die Siegerstraße. Der Anschluss von Duncan Dunkwu (81.) kam zu spät.
Der Rückstand auf das rettende Ufer beträgt nun nur noch vier Zähler, dort steht der SV Sodingen, der allerdings auch ein Spiel weniger absolviert hat. Vor Sodingen stände mit zwei Punkten mehr SV Wacker Obercastrop. Direkt vor Herne steht außerdem noch der BSV Schüren, zwei Punkte entfernt. Hinter Herne steht nur noch DJK TuS Hordel, drei Punkte entfernt.
Jedes der letzten neun Saisonspiele dürfte damit ein Endspiel um den Klassenerhalt und vielleicht sogar die Existenz des einst so großen Westfalia Herne werden. Spiel eins ist dabei das Duell gegen den SC Neheim (Sonntag, 26. März, 15:30 Uhr).