Mit Biegen und Brechen entführte Westfalenliga-Spitzenreiter TuS Bövinghausen im Stadtduell bei Westfalia Wickede weitere drei Punkte im Kampf für den Aufstieg. Das Duell der Dortmunder Klubs endete mit 1:0 (1:0) für die Elf von Cheftrainer Sebastian Tyrala.
Mannschaftskapitän Sebastian Mützel bezeichnete die 90 Minuten als „ein zähes Ringen“ und sah eine vergleichsweise schwächere Teamleistung: „Wir haben ab der 40. Spielminute unseren Spielfluss verloren, waren nicht mehr so griffig und haben den Gegner eingeladen. Am Ende wurde es dann ein wenig spannender, als es eigentlich sein muss."
Gute Torausbeute trotz Verletzungspause
Trotzdem: Der TuS Bövinghausen marschiert weiter und ist von der Ligaspitze bis dato nicht zu verdrängen. Angreifer Mützel blickte mit Stolz auf die ersten zwölf Spieltage zurück: „Wir sind bis hierhin total zufrieden mit der Saison. Wir haben die beste Abwehr, die drittbeste Offensive der Liga und sind ein eingeschworener Haufen. Im vorderen Drittel können wir noch ein bisschen gefährlicher und in der einen oder anderen Aktion kompromissloser werden. Daran arbeiten wir. Mit Blick auf die Tabelle könnte es aktuell aber kaum besser laufen. Glücklich sind jetzt alle über das spielfreie Wochenende, an dem wir uns ausruhen können und die verletzten Spieler den Rückstand aufholen.“
Seinen persönlichen Verlauf der Spielzeit betrachtet Mützel bislang eher mit gemischten Gefühlen. Einerseits setzte den Angreifer nach zwei Saisonspielen eine Verletzung für mehrere Wochen außer Gefecht. Andererseits stehen auf dem persönlichen Torkonto des 32-Jährigen trotz Zwangspause schon sechs erzielte Treffer, die er allerdings uneigennützig hinter die Teamleistung stellt: „Mir ist das völlig egal, wer die Tore schießt. Hauptsache wir haben als Mannschaft Erfolg. Ich freue mich für jeden im Team, der vor dem Kasten erfolgreich ist.“
Erneute Saisonunterbrechung im Hinterkopf
Deutschlandweite Aufmerksamkeit erlangte der TuS Bövinghausen im Laufe diesen Jahres mit den Verpflichtungen einiger Hochkaräter wie Kevin Großkreutz oder David Odonkor. Torjäger Mützel schloss sich dem Klub aus dem Dortmunder Westen bereits im Sommer 2019, sprich vor dem großen Trubel, an. Der Kapitän schilderte die Veränderungen: „Die Qualität, die sie mitbringen, bereichert uns natürlich sehr. Interessant ist zu sehen, wie die Medien seitdem auf uns gerichtet sind. Diese neue Medienpräsenz tut aber nicht jedem gut. Der eine oder andere hat damit sogar zu kämpfen. Es gibt schließlich nicht immer nur Lob, sondern auch hier und da mal Kritik. Mir macht das nichts aus, aber damit muss man erstmal umgehen können.“
Der ehemalige RWO-Spieler Mützel möchte die Spitzenposition mit Bövinghausen verteidigen und spricht an, was sich niemand wünscht - eine erneute, coronabedingte Saisonunterbrechung im Amateurfußball: „Wenn man nach zwölf Spieltagen oben steht, dann will man da auch nicht mehr weg. Natürlich müssen wir aber auch alle abwarten, inwieweit Corona vielleicht auch wieder dazwischen funkt. Wer weiß schon, was aufgrund der erhöhten Zahlen demnächst entschieden wird. Deswegen sind wir gewillt jedes Spiel zu gewinnen und zumindest schon mal die Hinrunde als Tabellenführer zu beenden, falls im schlimmsten Fall nur diese gewertet werden kann.“