Mehrere Faktoren haben zu diesem Entschluss geführt. Neben der sportlichen Talfahrt in der Hinserie, ist der ehemalige Wuppertaler auch von zahlreichen Spielern tief enttäuscht. "Die Jungs, die ich nach vorne gebracht habe, haben mich für 50 Euro hängen gelassen. Das tut weh", gibt Sieweke offen zu. "Man lässt sich natürlich viel durch Emotionen leiten, aber ich habe mir diesen Schritt reiflich überlegt." Und wer den Coach kennt, weiß, dass er gerne zum Perfektionismus neigt. Und deshalb sucht Sieweke die Schuld für den Kellerplatz auch erst bei sich. "Natürlich mache ich mir darüber Gedanken. Ich hätte vielleicht schon viel eher dazwischen hauen sollen, aber das habe ich jetzt auf jeden Fall gelernt."
Aber nicht nur sportlich steht für den Ex-Stürmer eine Veränderung ins Haus. Auch beruflich schreitet er auf neuen Wegen. Den Job als Außendienstler einer Krankenkasse hat Sieweke aufgegeben, um sich seinem neuen Projekt zu widmen: Den Aufbaue einer Sportartikel-Firma. Der Name: "Toxin Sports". Sieweke erläutert: "Unser Markenzeichen ist ein Skorpion, deshalb Toxin." Und das neue Label ist qualitativ hochwertig.
Über den adidas-Lieferanten bezieht der Jung-Unternehmer seine Ware. "Die Produkte sind um die Hälfte günstiger, verfügen aber über die gleiche Klasse wie adidas." Sieweke, der bereits Kontakte zu Schwimm- und Leichtathletik-Vereinen geknüpft hat, will sich mit "Toxin Sports" nicht nur am Fußball-Markt behaupten. "Das ist Team-Kleidung für alle Facetten. Wir haben auch Kindergrößen ab 128 dabei und können alle Bereiche ausstatten."
Damit beginnt nicht nur für TuRa, sondern auch für Sieweke im Sommer eine neue Zeitrechnung. Während der Job klar ist, hat er allerdings noch keine Vorstellungen, welchen Verein er betreuen wird. "Noch liegen keine Angebote vor, aber ich habe Zeit und Geduld", setzt sich Sieweke, der auch gerne im A-Jugend-Bereich eines Proficlubs arbeiten würde, nicht unnötig unter Druck.