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GSV Moers: Enttäuschter Horst Riege im Interview
"Bin mit Sicherheit kein Lügner"

GSV Moers: Enttäuschter Horst Riege im Interview
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Wenn man sich die Worte von Noch-Trainer Horst Riege ganz in Ruhe anhört, wird einem schnell klar, dieser Mann ist der Verzweiflung nahe. Nicht nur deshalb hat der Coach vor wenigen Tagen bekannt gegeben, dass er zum Ende dieser Saison sein Amt beim GSV Moers niederlegen wird. RS unterhielt sich mit Riege nach seiner Entscheidung.

Horst Riege, wieso kommt der Entschluss zu diesem Zeitpunkt? Es stand eigentlich schon früher fest. Ich wollte am liebsten in der Winterpause aufhören, habe ich mich aber nach einem Gespräch mit dem Vorstand anders entschieden. Die Verantwortlichen haben korrekterweise gesagt, dass sich beide Seiten bis zum Saisonende das Wort gegeben haben. Daraufhin habe ich jedoch betont, dass ich die Truppe in der Landesliga auf keinen Fall weiterführen werde. Der Verein muss auch planen können.

Wieso wollten Sie schon jetzt das Handtuch werfen? Wie es derzeit läuft, macht mich ziemlich traurig. Ich habe in der ganzen Vorbereitung nur sieben, acht Leute zur Verfügung. Das bemängel ich schon, seitdem ich meine Tätigkeit aufgenommen habe. Jede Mannschaft, die gegen den Abstieg kämpft, verstärkt sich, wir mussten Spieler abgeben. Aber wir haben hier nun mal nicht das Geld und die Möglichkeiten.

Hört sich ganz danach an, als hätten Sie mit dem Thema Klassenerhalt abgeschlossen. Für den Verein ist es wahrscheinlich besser, für die Landesliga zu planen und ich glaube, genau das tut der Vorstand auch. Aber eins steht fest: Wir werden nach wie vor alles geben, um dem Verein keine Schande zu machen. Wenn man Sportler ist, geht man immer in den Wettkampf, um zu siegen. Aber wieviele Spieler wirklich noch mit dem Herzen dabei sind, kann ich schwer sagen. Für wie realistisch halten Sie das Ziel Ligaverbleib? Wenn ich mich nun hierhin stelle und sage, dass wir richtig angreifen wollen und in der Verbandsliga bleiben, werden mir Leute, die sehen, was sich unter der Woche abspielt sagen, dass ich ein Lügner bin. Und das bin ich mit Sicherheit nicht. Es geht doch schon damit los, dass ich jedes Mal meinen Vorbereitungsplan umwerfen kann und improvisieren muss, weil ich wieder einmal nur so wenige Kicker beim Training habe. Der Verein ließ verlauten, dass auch der eine oder andere Nachwuchs-Akteur bei Ihnen mitwirken soll. Stimmt das? Natürlich, ich muss auf die Jungs zurückgreifen. Jedoch ist unsere A-Jugend Tabellenführer in der Bestengruppe und hat gute Chancen, in die Qualifikation für den Aufstieg zu kommen. Deshalb weiß ich noch nicht, wie es aussieht, wenn die Truppe ihre Rückrunde startet. Ob ich dann einfach zwei starke Leute aus dem Team haben kann, bleibt abzuwarten. Aber in der Vorbereitung sind die Talente dabei? Ja, sie müssen auch heute gegen den GFC Düren wieder zum Einsatz kommen, sonst könnte ich gar keine Elf aufs Feld schicken. Aber ich habe dem Dürener Coach Jörg Jung versprochen, dass die Partie stattfindet. Es ist jedoch derzeit so, dass ich kein Team stellen könnte, wenn schon der Liga-Start anstehen würde. Wir gehen auf jeden Fall mit einem Mini-Kader in die Rückserie. Sie hören sich insgesamt ziemlich enttäuscht an. Das bin ich auch. Ich habe zwei Kicker in meiner Mannschaft, für die es mir besonders Leid tut. Die Beiden geben wirklich alles und haben das Zeug für die Verbandsliga, könnten vielleicht sogar noch eine Klasse höher auflaufen. Mit solchen Spielern arbeite ich gerne zusammen und mit ihnen macht es mir nach wie vor Spaß. Wie geht es für Sie weiter? Das wird sich in den nächsten vier Wochen entscheiden. Ich habe zwei Alternativen. Bei einer ist noch nicht klar, ob sie den jetzigen Trainer tatsächlich entlassen. Bei mir besteht jedoch keine Notwendigkeit, unbedingt einen Job zu bekommen. Wenn etwas kommt, denke ich darüber nach. Aber mir haben auch die Pausen immer sehr gut getan. Ohne Belastung an der Seite zu stehen, ist schon ziemlich angenehm.

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